Den Haag kontrolliert Karibikinsel Sint Eustatius künftig direkt

Den Haag (APA/AFP) - Die zu den Niederlanden gehörende Karibikinsel Sint Eustatius soll künftig direkt von Den Haag aus regiert werden. Das ...

Den Haag (APA/AFP) - Die zu den Niederlanden gehörende Karibikinsel Sint Eustatius soll künftig direkt von Den Haag aus regiert werden. Das Innenministerium begründete den Beschluss am Montag damit, dass die Inselverwaltung durch „Rechtlosigkeit“ und „finanzielles Missmanagement“ gekennzeichnet sei.

„Diskriminierung, Einschüchterung, Beschimpfungen und persönliche Bereicherung gedeihen auf Kosten der Bevölkerung von Sint Eustatius“, hieß es in einer Erklärung. Innenminister Raymond Knops werde sich diese Woche auf das Eiland der Niederländischen Antillen begeben und dort den Beschluss darlegen. Sobald sich das Überseegebiet wieder selbst verwalten können, werde es Wahlen für einen Inselrat geben. Bisherige Bemühungen, die verfahrene Lage in den Griff zu bekommen, seien gescheitert.

Eine im Mai des vergangenen Jahres gebildete zweiköpfige Untersuchungskommission hatte die Einschaltung der niederländischen Regierung empfohlen. Dem schloss sich auch der Staatsrat an, das höchste Gericht des Landes, das zugleich die Regierung in staatlichen Fragen berät.

Die Kommission sparte nicht mit Kritik an der Regierung. Diese habe die Dinge schleifen lassen. Projekte zur Verbesserung von Straßen, Wasserzufuhr, Wohnungsbau und Müllentsorgung hätten sich unterdessen in die Länge gezogen.

Im vergangenen November hatte der Hurrikan „Irma“ die niederländischen Karibikinseln Sint Eustatius, Sint Maarten, Aruba, Bonaire und Saba heimgesucht. Sint Eustatius, Bonaire und Saba bilden „Besondere Niederländische Gemeinden“ innerhalb des Königreichs der Niederlande, das für seine öffentliche Verwaltung zuständig ist.