Europas Leitbörsen am Vormittag im Minus - Panikverkäufe eingedämmt

Frankfurt am Main (APA) - Die Leitbörsen in Europa haben nach einem panischen Beginn des Handelstags ihre Verluste am Vormittag wieder deutl...

Frankfurt am Main (APA) - Die Leitbörsen in Europa haben nach einem panischen Beginn des Handelstags ihre Verluste am Vormittag wieder deutlich eingedämmt. Am gestrigen Montagabend hatten der Dow Jones und der S&P-500 Index in den USA jeweils mehr als vier Prozent an Wert verloren. In Japan gab der Leitindex Nikkei-225 über 1.000 Punkte ab. Auch in Europa kam es darauf zu einem Kursverfall.

Markbeobachter geben als Grund für den Kursverfall die Angst von Anlegern vor steigenden Leitzinsen in den USA an. Bereits am Freitag hatte der US-Arbeitsmarktbericht die Stimmung der Anleger kippen lassen. Das trotz boomender Wirtschaft bisher verhaltene Lohnwachstum fiel stärker als erwartet aus - das könnte auch die Inflation in Gang bringen. Das wiederum würde die Notenbank zwingen, die Leitzinsen schneller als bisher geplant zu erhöhen.

Der Euro-Stoxx-50 stand gegen 10.30 Uhr mit minus 1,57 Prozent oder 54,49 Punkte bei 3.424,28 Einheiten. Der deutsche DAX hatte in den ersten Handelsminuten noch über vier Prozent an Wert verloren, konnte aber danach seine Verluste spürbar eindämmen. Am Vormittag notierte er 1,84 Prozent oder 233,42 Zähler tiefer auf 12.454,07 Punkten.

In London zeigte sich der FT-SE-100 mit minus 1,58 Prozent oder 116,06 Einheiten auf 7.218,92 Punkte. Er notierte zum Start noch fast fünf Prozent tiefer, konnte aber dann ebenfalls seine Verluste eindämmen.

Am Vormittag kamen aus Deutschland Daten zum Auftragseingang der Industrie: Der Höhenflug beim Auftragseingang hat sich im Dezember nach einem leichten Dämpfer im Vormonat wieder verstärkt fortgesetzt. Im Monatsvergleich habe der Auftragseingang um 3,8 Prozent zugelegt, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Dienstag in Wiesbaden mit.

Die Serie von Wirbelstürmen im Herbst hat bei der Münchener Rück einen Großteil des Gewinns weggefegt. Weil die Orkane Harvey, Irma und Maria den weltgrößten Rückversicherer allein 2,7 Mrd. Euro kosteten, stand im vergangenen Jahr unter dem Strich nur noch ein Überschuss von 392 Mio. Euro, 85 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Im DAX rangierten die Papiere der Munich Re als Schlusslicht und einem Minus von knapp 5 Prozent.

Die französische Großbank BNP Paribas hat 2017 trotz der schwachen Märkte so viel verdient wie das Jahr zuvor. Der Überschuss habe 7,8 Mrd. Euro und damit etwas mehr als 2016 betragen, teilte die Bank am Dienstag mit. BNP-Papiere zeigten in Paris ein Minus von 1,21 Prozent.

Gestiegene Ölpreise haben dem Ölkonzern BP im vergangenen Jahr Auftrieb gegeben. Der bereinigte Gewinn vervielfachte sich im vierten Quartal auf 2,11 Milliarden US-Dollar, wie BP am Dienstag in London mitteilte. BP-Aktien zeigten sich am Vormittag an der Börse bei minus 1,10 Prozent.

Im Euro-Stoxx-50 fielen Intesa San Paolo auf. Die Anteilsscheine der italienischen Bank konnten als einziger Aktienwert ein kleines Plus verbuchen. Sie legten um 1,43 Prozent zu.

~ ISIN EU0009658145 ~ APA158 2018-02-06/10:49