Wiener Börse (Mittag) - ATX zu Mittag weiter schwach, minus 2,5%

Wien (APA) - Die Wiener Börse hat sich heute, Dienstag, zu Mittag bei moderatem Volumen weiter mit schwacher Tendenz präsentiert. Der ATX wu...

Wien (APA) - Die Wiener Börse hat sich heute, Dienstag, zu Mittag bei moderatem Volumen weiter mit schwacher Tendenz präsentiert. Der ATX wurde um 12.00 Uhr mit 3.419,56 Punkten errechnet, das ist ein Minus von 87,29 Punkten bzw. 2,49 Prozent. Zum Handelsstart lag der Index allerdings deutlich tiefer im roten Bereich bei minus 5,4 Prozent.

Damit befand sich das heimische Börsenbarometer in guter Gesellschaft. In Europa fielen die anfänglichen Kursverluste ebenfalls drastisch aus, bereits im Vormittagshandel konnte das Minus jedoch merklich eingedämmt werden. Zum Vergleich: DAX/Frankfurt -1,72 Prozent, FTSE/London -1,75 Prozent und CAC-40/Paris -1,81 Prozent.

In den USA und in Asien war es zuvor schon steil bergab gegangen, nachdem die Angst der Anleger vor einer steigenden Inflation und damit schneller steigenden Leitzinsen weiter geschürt wurde. Der Dow Jones verbuchte am Montag daraufhin den größten Tagesverlust in seiner Geschichte und ging schließlich mit einem Minus von 4,6 Prozent aus dem Handel. In Tokio fielen die Abschläge am Dienstag ähnlich stark aus.

Bereits am Freitag hatte der US-Arbeitsmarktbericht die Stimmung der Anleger kippen lassen. Das trotz boomender Wirtschaft bisher verhaltene Lohnwachstum fiel stärker als erwartet aus. Dies löste Sorgen um eine steigende Inflation aus, was wiederum die US-Notenbank zwingen würde, ihre Leitzinsen schneller als bisher geplant zu erhöhen. Am Montag gossen gute Stimmungsdaten zum US-Servicesektor weiteres Öl ins Feuer und schickten die Märkte weiter auf Talfahrt.

Einige Marktteilnehmer sprachen jedoch von einer bereits überfälligen Korrekturbewegung nach dem starken Aufwärtstrend der vergangenen Monate. „Beim gestrigen Absturz der New Yorker Börse um 4,60 Prozent von einem Crash zu sprechen ist übertrieben, wenn vorher der Börsenindex Dow Jones 40 Prozent nach oben rennt“, so RBI-Chefanalyst Peter Brezinschek zur APA.

Unter den Einzelwerten in Wien erwischte es unter anderem AT&S (minus 3,26 Prozent auf 21,75 Euro) und FACC (minus 6,14 Prozent auf 17,12 Euro) hart. Die Papiere des Flugzeugausrüsters verbuchten damit bereits den dritten Tag in Folge deutliche Verluste. Am Montag war es um rund sieben Prozent bergab gegangen.

Auch bei Indexschwergewichten wie Raiffeisen (minus 4,08 Prozent auf 32,69 Euro) und Erste Group (minus 2,22 Prozent auf 39,25 Euro) gab es im Einklang mit dem schwachen Branchenumfeld deutliche Abschläge zu sehen. Vergleichsweise moderat fiel das Minus für die BAWAG-Aktien (minus 1,21 Prozent auf 45,76 Euro) aus.

OMV rutschten ebenfalls um 3,62 Prozent auf 48,46 Euro ab. Schoeller-Bleckmann waren dagegen mit plus 0,18 Prozent auf 85,10 Euro der einzige Kursgewinner auf der Wiener Kurstafel.

Das bisherige Tageshoch verzeichnete der ATX zum Sitzungsbeginn bei 3.506,13 Punkten, das Tagestief lag gegen 9.15 Uhr bei 3.297,19 Einheiten. Der ATX Prime notierte zum oben genannten Zeitpunkt 2,72 Prozent tiefer bei 1.718,20 Punkten. Im prime market zeigten sich ein Titel mit höheren Kursen, 37 mit tieferen und keiner unverändert.

Bis dato wurden im prime market 7.930.797 (Vortag: 4.254.565) Stück Aktien umgesetzt (Einfachzählung) mit einem Kurswert von rund 126,50 (60,32) Mio. Euro (Doppelzählung). Umsatzstärkstes Papier ist bisher Raiffeisen mit 551.145 gehandelten Aktien, was einem Kurswert von rund 17,85 Mio. Euro entspricht.

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