Europas Leitbörsen verlieren weiter deutlich, FTSE -2,3%, DAX -2,1%

Frankfurt am Main (APA) - Die europäischen Aktienmärkte haben am Dienstag nach einem panischen Beginn ihre Verluste wieder etwas eingedämmt....

Frankfurt am Main (APA) - Die europäischen Aktienmärkte haben am Dienstag nach einem panischen Beginn ihre Verluste wieder etwas eingedämmt. Am gestrigen Montagabend hatten der Dow Jones und der S&P-500 Index in den USA jeweils mehr als vier Prozent an Wert verloren. In Japan gab der Leitindex Nikkei-225 über 1.000 Punkte ab. Auch in Europa kam es darauf zu einem Kursverfall.

Marktbeobachter geben als Grund für den Kursverfall die Angst von Anlegern vor steigenden Leitzinsen in den USA an. Bereits am Freitag hatte der US-Arbeitsmarktbericht die Stimmung der Anleger kippen lassen. Das trotz boomender Wirtschaft bisher verhaltene Lohnwachstum fiel stärker als erwartet aus - das könnte auch die Inflation in Gang bringen. Das wiederum würde die Notenbank zwingen, die Leitzinsen schneller als bisher geplant zu erhöhen.

Der Euro-Stoxx-50 stand gegen Mittag mit minus 2,50 Prozent bei 3.391,73 Einheiten. Der deutsche DAX, der in den ersten Handelsminuten noch über vier Prozent an Wert verloren hatte, notierte zu Mittag 2,09 Prozent oder 264,58 Zähler tiefer auf 12.422,91 Punkten.

In London zeigte sich der FT-SE-100 mit minus 2,29 Prozent oder 167,68 Einheiten auf 7.167,30 Punkten. Er hatte zum Start noch fast fünf Prozent tiefer notiert, konnte aber dann ebenfalls seine Verluste eindämmen.

Am Vormittag kamen aus Deutschland Daten zum Auftragseingang der Industrie: Der Höhenflug beim Auftragseingang hat sich im Dezember nach einem leichten Dämpfer im Vormonat wieder verstärkt fortgesetzt. Im Monatsvergleich habe der Auftragseingang um 3,8 Prozent zugelegt, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Dienstag in Wiesbaden mit.

Die Serie von Wirbelstürmen im Herbst hat bei der Münchener Rück einen Großteil des Gewinns weggefegt. Unter dem Strich stand nur noch ein Überschuss von 392 Mio. Euro, 85 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Im DAX notierten die Papiere der Munich Re mit einem Minus von 3,8 Prozent.

Die französische Großbank BNP Paribas hat 2017 trotz der schwachen Märkte so viel verdient wie das Jahr zuvor. Der Überschuss habe 7,8 Mrd. Euro und damit etwas mehr als 2016 betragen, teilte die Bank am Dienstag mit. BNP-Papiere zeigten in Paris ein Minus von 3,40 Prozent.

Gestiegene Ölpreise haben dem Ölkonzern BP im vergangenen Jahr Auftrieb gegeben. Der bereinigte Gewinn vervielfachte sich im vierten Quartal auf 2,11 Milliarden US-Dollar, wie BP am Dienstag in London mitteilte. BP-Aktien zeigten sich am Vormittag an der Börse bei minus 1,26 Prozent.

Im Euro-Stoxx-50 fielen Intesa San Paolo auf. Die Anteilsscheine der italienischen Bank konnten ein deutliches Plus verbuchen. Sie legten um 1,75 Prozent zu. Auch Papiere der Deutschen Post konnten leicht um 0,54 Prozent zulegen.

~ ISIN EU0009658145 ~ APA297 2018-02-06/13:17