EU-Parlament stimmte für Reform des CO2-Emissionshandels
Straßburg (APA/dpa) - Das EU-Parlament hat eine Reform des europäischen Emissionshandels auf den Weg gebracht, die den Klimaschutz in Fabrik...
Straßburg (APA/dpa) - Das EU-Parlament hat eine Reform des europäischen Emissionshandels auf den Weg gebracht, die den Klimaschutz in Fabriken und Unternehmen voranbringen soll. Die Abgeordneten stimmten am Dienstag für eine neue entsprechende EU-Richtlinie. 535 der 678 stimmberechtigten Abgeordneten sprachen sich für den Umbau des Handelssystems aus.
Die neue Richtlinie zielt darauf ab, den Ausstoß von klimaschädlichen Gasen für Unternehmen teurer zu machen und die Emissionen damit in der EU zu reduzieren. Seit 2005 benötigen Fabriken und Kraftwerke für jede Tonne Klimagas, die sie in die Atmosphäre blasen, ein Zertifikat. Bisher waren diese Erlaubnisscheine aber sehr günstig, weil zu viele von ihnen auf dem Markt waren. So hatten die Unternehmen kaum einen Anreiz zum Sparen.
Konkret sieht die neue Richtlinie unter anderem vor, dass die Menge an erlaubten Emissionen ab 2021 jährlich um 2,2 Prozent sinkt. Die Verknappung soll die Preise in die Höhe treiben. Die neuen Regeln sollen 2021 in Kraft treten. Zuvor müssen noch die EU-Mitgliedstaaten grünes Licht geben. Das gilt als sicher.
Die EU-Institutionen hatten sich im November nach vielen Verzögerungen auf die neuen Regeln geeinigt, jedoch fehlte noch die Zustimmung der Abgeordneten. Seit dem damaligen Kompromiss sind die ETS-Preise um 15 Prozent auf 8,90 Euro pro Tonne Kohlendioxid gestiegen. Das Niveau ist Kritikern zufolge immer noch zu niedrig.