Klimafonds: Sportstätten sollen energieeffizienter werden
Wien (APA) - Sportstätten, die regelmäßig zahlreiche Zuschauer anlocken, gelten oft als Stromfresser. Laut einer Studie haben die Publikumsm...
Wien (APA) - Sportstätten, die regelmäßig zahlreiche Zuschauer anlocken, gelten oft als Stromfresser. Laut einer Studie haben die Publikumsmagneten aber hohes Potenzial, um zum Vorbild in Sachen Energieeffizienz zu werden. „Durch Sportstätten bekommen innovative Technologien eine hohe Sichtbarkeit und wecken dadurch das Interesse am Klimaschutz“, so Theresia Vogel vom Klima- und Energiefonds.
„Sportstätten sind oft hohe Energieverbraucher, die häufig Leistungsspitzen aufweisen“, erklärt Paul Lampersberger vom Forschungs- und Beratungsunternehmen e7, das im Auftrag des Klima- und Energiefonds in einer Studie untersucht hat, wie innovative und klimaschonende Energietechnologien sowohl im Neubau als auch bei der Sanierung von Sportstätten eingesetzt werden können.
Demnach verbrauchen große Sporthallen hierzulande am meisten Energie, gefolgt von Hallenbädern. „Bei Sporthallen liegt das hauptsächlich an ihrer großen Anzahl, bei Hallenbädern hingegen am Energieverbrauch einer einzelnen Anlage“, so die Studie. Große Stadien spielen beim Energieverbrauch nur eine untergeordnete Rolle, weil es in Österreich „nur 15 Stadien mit einer Zuschauerkapazität von mehr als 10.000 gibt“.
Insgesamt stehe bei den heimischen Sportanlagen in nächster Zeit hoher Sanierungsbedarf an, der Bestand sei in die Jahre gekommen. Da sollten Bauherren und Planer etwa auf die „Optimierung der thermischen Gebäudehülle, aktive Solarenergienutzung, Nah- und Fernwärme, Wärmebereitstellung durch Biomasse oder Umwelt- und Erdwärme sowie LED-Beleuchtungssysteme“ achten.
„Vorreiter sind ganz sicher Kletterhallen, die in den letzten Jahren gebaut wurden“, so Lampersberger zur APA und verweist auf effiziente Gebäudehüllen und Energiekonzepte. Als Leuchtturm-Projekte für Energieeffizienz gelten auch das Stadion des Fußballklubs Austria Wien (Generali Arena) und die Eishalle in Graz.
„Finden Sportveranstaltungen, bei welchen die maximale Spitzenlast abgerufen wird, nur selten statt, können Effizienzmaßnahmen zur Senkung der Grundlast deutlich mehr Früchte tragen“, so die Studie. Beim Stadion Mainz zum Beispiel, macht die Grundlast, „die ganzjährig und ganztägig notwendig ist, 75 Prozent des gesamten Stromverbrauchs aus.“
„Mein Ziel ist, Österreich als internationalen Trendsetter für zukunftsfähige Energietechnologien zu etablieren, um damit den Wirtschaftsstandort zu stärken. Der Einsatz innovativer Energietechnologien im Bereich des Sports, der weltweit große Beachtung und intensive Beteiligung erfährt, ist ein wirkungsvoller Schritt in diese Richtung“, so Infrastrukturminister Norbert Hofer zur Studie.
Die Studie hat den Einsatz der Technologien sowohl beim Neubau als auch bei der Sanierung von Sportstätten unter die Lupe genommen. Der Schwerpunkt lag auf großen Sportanlagen, untersucht wurden Stadien (Kapazität mehr als 10.000 Zuschauer), Sporthallen, Eissporthallen, Eissportplätze Outdoor, Hallenbäder, Freibäder und Kletterhallen.