Kosovo vermisst „konkretere“ Schritte bei EU-Erweiterungsstrategie

Prishtina (Pristina)/EU-weit (APA) - Kosovo, der jüngste Staat Europas, hat sich am Mittwoch mit der EU-Beitrittsperspektive für den Westbal...

Prishtina (Pristina)/EU-weit (APA) - Kosovo, der jüngste Staat Europas, hat sich am Mittwoch mit der EU-Beitrittsperspektive für den Westbalkan zufrieden erklärt. Allerdings habe man im Falle des Kosovo „mehr und konkretere Schritte“ erwartet, erklärte Dhurata Hoxha, die kosovarische Ministerin für EU-Integration, laut Medienberichten bei einer Pressekonferenz am Mittwoch in Prishtina.

Die Ministerin betonte, dass es keine Alternative zur EU-Eingliederung ihres Landes gebe. Es gelte, den internationalen Verpflichtungen nachzukommen und die Weichen dafür zu stellen, dass das laufende Jahr zum Jahr der Reisefreiheit für die Bürger des Kosovo werde, so Hoxha in Anspielung auf den weiterhin geltenden Visa-Zwang mit den EU-Staaten. Ähnlich hatte sich Hoxha vergangene Woche in einem APA-Interview geäußert.

Die Voraussetzung für die Visa-Liberalisierung seitens der Europäischen Union ist die seit Herbst 2015 fällige Ratifizierung des Grenzabkommens mit Montenegro durch das kosovarische Parlament. Der Widerstand kommt von der damaligen Opposition, darunter die nun regierende Allianz für die Zukunft und der Nisma. Sie sind der Ansicht, dass durch das Grenzabkommen etwa 8.000 Hektar Land im Besitz kosovarischer Bürger dem Nachbarland zufallen würden.