Schlafstörungen der Lokführer Grund für Zugsunglücke im Raum New York

New York/USA/Hoboken (New Jersey) (APA/dpa) - Zwei Zugsunglücke in New York und in New Jersey mit insgesamt einer Toten und rund 220 Verletz...

New York/USA/Hoboken (New Jersey) (APA/dpa) - Zwei Zugsunglücke in New York und in New Jersey mit insgesamt einer Toten und rund 220 Verletzten sind durch Schlafstörungen der Lokführer ausgelöst worden. Das sagte der Vorsitzende der Ermittlungsbehörde NTSB, Robert Sumwalt, in einer Anhörung in Washington am Dienstag. Die beiden Unfälle vom September 2016 und Jänner 2017 seien auf „nahezu identische“ Ursachen und Probleme zurückzuführen.

In Hoboken, New Jersey war im September 2016 ein Zug fast ungebremst in einen Kopfbahnhof eingefahren. Eine Frau kam ums Leben und 110 weitere Menschen wurden verletzt, der Bahnhof wurde zudem schwer beschädigt. Im Jänner 2017 entgleiste ein Nahverkehrszug in einem Bahnhof im New Yorker Stadtteil Brooklyn, dabei wurden ebenfalls rund 110 Menschen verletzt.

In beiden Fällen habe die als Schlafapnoe bekannte Schlafstörung zu Müdigkeit der Lokführer und so zum Unfall geführt, teilte die NTSB mit. Bei der Schlafapnoe kann es zu Atemaussetzern im Schlaf kommen, wodurch die Betroffenen tagsüber schläfrig werden oder dösen. Häufig wird dieser Beschwerdezustand nie von einem Arzt bestätigt.

Die Diagnose sei leicht und günstig machbar, sagte der zuständige Arzt der NTSB, Nicholas Webster, laut einem Bericht der „New York Times“ vom Mittwoch. Viele Zuggesellschaften schickten ihre Angestellten trotzdem nicht zu den Routine-Untersuchungen. Ein Vorschlag der Bundesbehörde FRA, regelmäßigen Prüfungen vorzuschreiben, wurde 2017 im Bemühen um weniger Regulierungen zurückgezogen.