Vucic zu EU-Beitrittsperspektive: Schwierigste Aufgaben noch vor uns
Belgrad/EU-weit (APA) - Der serbische Präsident Aleksandar Vucic hat die EU-Beitrittsperspektive für 2025 nach einem heutigen Treffen mit de...
Belgrad/EU-weit (APA) - Der serbische Präsident Aleksandar Vucic hat die EU-Beitrittsperspektive für 2025 nach einem heutigen Treffen mit dem EU-Nachbarschaftskommissar Johannes Hahn am Mittwoch als Ansporn für sein Land bezeichnet. Serbien habe zum ersten Mal einen konkreten, realen Zeitrahmen für seine Eingliederung erhalten, unterstrich Hahn.
Dies sei seiner Ansicht nach ein gutes Signal nicht nur für Serbien, sondern für die gesamte Westbalkanregion, so Hahn. Bei einer gemeinsamen Pressekonferenz machte Vucic seine Landsleute auch darauf aufmerksam, dass im Vergleich zu anderen Westbalkanstaaten, die EU-Mitglieder werden möchten, Serbien die schwierigsten Aufgaben noch bevorstehen würden. „Es ist an der Zeit, Beschlüsse zu fassen und Probleme zu lösen, die jahrzehntelang niemand gelöst hat“, erklärte Vucic und Verwies auf die notwendige Normalisierung der Beziehungen zum Kosovo durch ein rechtlich bindendes Abkommen und die Lösung der Grenzfragen mit Bosnien-Herzegowina und Kroatien.
Serbien lehnt es nach wie vor ab, die vor knapp zehn Jahren verkündete Unabhängigkeit des Kosovo, seiner einstigen Provinz, anzuerkennen. Serbien würde, so Vucic, vor einem „Berg von Problemen“ stehen. Man müsse entscheiden, ob man damit die kommenden Generationen belasten wolle, oder aber selbst eine Lösung anstrebe.
Die Europäische Union wolle und werde bilaterale Konflikte nicht einführen, sagte Hahn. „Wir sind aber da, um bei der Lösung von Problemen Hilfe zu leisten.“ Es gelte, die Gelegenheit, die sich Serbien und der ganzen Region derzeit biete, zu nutzen. Am Nachmittag wollte Hahn auch mit Ministerpräsidentin Ana Brnabic zusammenkommen. Auf dem Programm stehen auch Treffen mit der Opposition, Vertretern der Zivilgesellschaft und Medien, denn es sei wichtig, die EU-Eingliederung zu einem „nationalen Projekt Serbiens“ zu machen, erläuterte Hahn.