Olympia: ÖRV-Sportdirektor Prock hofft auf olympischen Sprintbewerb

Pyeongchang (APA) - Herren- und Damen-Einsitzer, Doppelsitzer und Teambewerb. In vier Bewerben kämpfen die Rodler im Eiskanal von Pyeongchan...

Pyeongchang (APA) - Herren- und Damen-Einsitzer, Doppelsitzer und Teambewerb. In vier Bewerben kämpfen die Rodler im Eiskanal von Pyeongchang vom 10. bis 15. Februar um olympische Medaillen. Geht es nach dem Willen des internationalen Rodelverbands, dann wird schon bei den Spielen 2022 in Peking auch im Sprint um Medaillen gefahren. Der im Weltcup und bei Weltmeisterschaften schon bewährte Bewerb soll hinzukommen.

Für den auch in der Sportkommission des internationalen Verbands (FIL) sitzenden Markus Prock ist das ein großes Anliegen. „Es entscheidet sich im Sommer. Natürlich wäre das für uns eine wichtige Sache. Wenn der Sprint mit dabei wäre, dann haben wir als Rodler natürlich auch im Land bei den Förderstellen eine andere Kraft“, sagte der ÖRV-Sportdirektor. Immerhin hätten Sportarten wie Skilaufen, Eisschnelllauf oder Biathlon auch wesentlich mehr Entscheidungen.

Auch sonst denkt Prock schon vor Beginn der Rodel-Bewerbe im 7.000 Zuschauer fassenden Olympic Sliding Centre auch an die fernere Zukunft. „Wir haben in Richtung 2022 ein Vierjahres-Konzept, da haben wir einiges vor. Und da werden wir die Politik fordern.“ Als „fixer Medaillenlieferant bei Großereignissen“ wünscht sich Prock nun sozusagen den nächsten Schritt in Sachen Professionalität: „Man hofft natürlich vonseiten des Sports, das so eine Art Technologiezentrum kommt.“ Nationen wie Deutschland oder Russland verfügen über so ein Zentrum. Bei einem derartigen staatlichen Forschungsinstitut könne man auf das nötige Know-how zugreifen, oder vielleicht sogar Leute aus dem Rodeln anstellen, wünscht sich Prock.

Trotz der finanziellen Nachteile hat man mit dem „österreichischen“ Weg aber doch einiges wettgemacht. „Materialmäßig traue ich mich sagen, haben wir schon aufgeholt. Das Kompetenzzentrum ist das eine, wir haben aber auch tolle Partnerfirmen, die uns sehr stark unterstützen.“ Und gerade im kleinen Österreich ist es wichtig, persönliche Kontakte zu nutzen. „Das ist sicher eine meiner Stärken, weil ich die Leute kenne, da haben wir in den letzten Jahren einige Schritte gemacht. In der Bahn selbst können wir mit den übermächtigen Deutschen und Russen sehr gut mithalten.“

Grundsätzlich hofft der 34-fache Weltcupsieger, dass man sich von der Semiprofessionalität noch mehr in Richtung Vollprofitum hinbewegt. „Man muss auch in Österreich irgendwann einmal mit dem Gießkannensystem aufhören. Die, die schon gut sind, sollen kriegen, was sie wirklich brauchen, damit sie in Ruhe arbeiten können.“