Tirol-Wahl: Liste Fritz setzt auf Oppositionsrolle

Innsbruck (APA) - Die Liste Fritz setzt auch nach der Tiroler Landtagswahl am 25. Februar weiterhin auf die Oppositionsrolle. „Wir sind die ...

Innsbruck (APA) - Die Liste Fritz setzt auch nach der Tiroler Landtagswahl am 25. Februar weiterhin auf die Oppositionsrolle. „Wir sind die einzige Oppositionspartei, alle anderen wollen regieren“, sagte Spitzenkandidatin Andrea Haselwanter-Schneider im APA-Interview, die davon ausging die Fünf-Prozent-Hürde auf jeden Fall zu nehmen.

Es habe in den vergangen Jahren in Tirol viele „Sternschnuppen-Projekte“ gegeben, die Liste Fritz sei aber der „einzige Fixstern“. „Die Grünen wollen wieder regieren, die SPÖ auch, die Freiheitlichen biedern sich an und warten hart darauf, in die Regierung zu dürfen und vom ‚Herrn NEOS‘ höre ich auch, dass er regieren will“, meinte Haselwanter-Schneider. Die Liste Fritz hingegen sei die einzige Partei, die sich der ÖVP nicht als Regierungspartner „anbiedert“. „Wir sind seit zehn Jahren eine stabile Gruppe, schauen seit zehn Jahren den Mächtigen auf die Finger und legen unsere Finger in offene Wunden“, betonte die Spitzenkandidatin.

Man habe in den vergangen Jahren gesehen, was mit den Koalitionspartnern „der allmächtig agierenden ÖVP“ passiere. „Die Roten sind mit 26 Prozent in die Regierung und nach zwei Perioden halbiert aufgewacht. Die Grünen sind als kantige Oppositionspartei in die Regierung gegangen, wie sie jetzt aufwachen, wissen wir noch nicht. Aber sie haben auf jeden Fall den Natur- und Menschenschutz verraten“, so Haselwanter-Schneider. Die Liste Fritz sei eine Alternative für all jene, die von Schwarz, Grün und Rot die Nase voll hätten und denen die Freiheitlichen viel zu radikal seien, machte die Landtagsabgeordnete Werbung für die eigene Bewegung.

Die schwarz-grüne Landesregierung bezeichnete Haselwanter-Schneider als „brave Verwalter, ohne Veränderungswillen“. „Mir kommen sie oft vor wie eine ‚Mikado-Regierung‘ - wer sich bewegt hat schon verloren“, sagte die Landtagsabgeordnete. Vor allem mit der ÖVP und LH Günther Platter ging sie hart ins Gericht. „Der Landeshauptmann wacht am Vorabend der Landtagswahl auf und erkennt, dass das Wohnen zu teuer ist, oder, dass es zu viel Transit in Tirol gibt. Dabei ist die ÖVP in diesem Land seit 70 Jahren an der Macht“, erklärte Haselwanter-Schneider. Die ÖVP suche keinen Regierungspartner, sondern lediglich einen Mehrheitsbeschaffer.

Bei der Olympiavolksbefragung habe man gezeigt, was eine kleine Gruppe in der Lage ist zu leisten. Die Liste Fritz hatte sich als einzige Landtagspartei für ein „Nein“ bei der Volksbefragung stark gemacht und aktiv dafür geworben. Diesen Schwung habe man jedenfalls mitgenommen. „Wir waren die einzigen, die über die Schattenseiten aufgeklärt haben. Das ist den Leuten in Erinnerung geblieben, ich werde noch ganz oft darauf angesprochen“, sagte die 49-Jährige.

Mit Schwarz-Blau im Bund sei ein Gegengewicht in Tirol dringend notwendig. „Es wird sozial kälter werden, weshalb es ein soziales Gewissen im Land braucht. Die Liste Fritz hat sich als ein solches in Tirol etabliert“, so die Spitzenkandidatin, die mit ihrer Politik vor allem denjenigen helfen wolle, die sich selber nicht helfen können. „Wir sind für alle Gruppen da, außer für die oberen 10.000“, so die Spitzenkandidatin. Als Wahlziel hatte die Liste Fritz die Verdoppelung ihrer Mandate auf vier ausgegeben.

Beim vergangenen Urnengang im Jahr 2013 hatte die Liste Fritz 12,74 Prozentpunkte eingebüßt und fünf der ehemals sieben Mandate verloren. Im Jahr 2008 war die Gruppierung des ehemaligen Arbeiterkammerpräsidenten und VP-Dissidenten mit 18,35 Prozent der Stimmen noch der Wahlsieger.