Vielstimmiger Ausdruck: Polanszky und Epaminonda in der Secession

Wien (APA) - Von außen ist die im Umbau befindliche Wiener Secession derzeit eine Großbaustelle, im Inneren geht der Ausstellungsbetrieb hin...

Wien (APA) - Von außen ist die im Umbau befindliche Wiener Secession derzeit eine Großbaustelle, im Inneren geht der Ausstellungsbetrieb hingegen ungestört weiter. Am Freitag eröffnen die Ausstellungen zweier Künstler aus unterschiedlichen Generationen, die jedoch den gemeinsamen Ansatz gemein haben, sich nicht auf eine künstlerische Ausdrucksform beschränken zu lassen: Rudolf Polanszky und Haris Epaminonda.

Der 1951 geborene Rudolf Polanszky war von Beginn an in verschiedensten Medien zu Hause und verwirklichte sich seit Mitte der 1970er-Jahre im Video- und Fotobereich ebenso wie in den Feldern Malerei und Zeichnung oder der Skulptur. Früh begann der Wiener dabei, mit Found Footage, also vorgefundenen Materialen zu arbeiten. Diese Einbindung des Zufalls führte und führt zu Objekten, die scheinbar intuitiv entstehen, und ungewohnte Stoffe miteinander kombinieren. Diesen Vorgang des scheinbar arbiträren Zusammenfügens nennt der Künstler selbst „Ad-hoc-Synthese“.

Dieser kann der Besucher der Secession nun in einer Werkschau durch die verschiedenen Jahre hindurch nachspüren. Zu sehen ist eine Zusammenschau verschiedener Skulpturen und Wandarbeiten, bei denen nicht zuletzt die jüngsten Überlegungen Polanszkys Platz finden, in denen die Primzahlen eine zentrale Rolle in der Hinterfragung des Raumes spielen.

Einen anderen und doch nicht gänzlich unterschiedlichen Weg beschreitet Haris Epaminonda, deren Arbeiten unter dem lakonischen Titel „VOL. XXIII“ gezeigt werden. Die gebürtige Zypriotin und Wahlberlinerin wendet sich in ihrem gestrengen Minimalismus der Frage zu, welche Bedeutung Symbole im Konkreten haben, wenn sie in neue Zusammenhänge gesetzt werden.

Die Multimediakünstlerin, die auch im Bereich Foto und Video aktiv ist, setzt dabei auf eine kleine Zahl an Objekten, die sie im Raum arrangiert. Versatzstücke antiker Provenienz treffen da auf einen Vorhang, der weder verdeckt, noch enthüllt, sondern als Subjekt seiner selbst steht. Wie Rudimente einer vergangenen sinnhaften Handlung, einer obsoleten Sinnhaftigkeit bilden Säulensockel oder Rahmen und Vasen neue Installationen, von denen eine eigene Aura des Bruchstückhaften ausgeht.

(S E R V I C E - „Eidola“ von Rudolf Polanszky bis 22. April und „VOL. XXIII“ von Haris Epaminonda bis 1. April in der Secession, Friedrichstraße 12, 1010 Wien Dienstag bis Sonntag jeweils von 10 bis 18 Uhr. www.secession.at)