Uffizien erwerben Gemälde des Tiroler Barockmalers Schor
Innsbruck/Florenz (APA) - Die Florentiner Uffizien haben ein großes Gemälde des Tiroler Barockmalers Johann Paul Schor (1615-1674) erworben....
Innsbruck/Florenz (APA) - Die Florentiner Uffizien haben ein großes Gemälde des Tiroler Barockmalers Johann Paul Schor (1615-1674) erworben. Das 1,22 große und 3,27 Meter breite Gemälde aus dem Jahr 1664 zeigt einen Faschingszug des Prinzen Giovan Battista Borghese in Rom und gilt als ein Meisterwerk Schors, berichtete Uffizien-Direktor Eike Schmidt bei der Präsentation des Gemäldes am Donnerstag in Florenz.
Als „spektakulär“ bezeichnete Schmidt das Bild des Tirolers mit rund hundert in goldenen Gewändern gekleideten Figuren, die sich am Karnevalumzug beteiligen. „In diesem Gemälde zeigt Schor seine überschwängliche barocke Fantasie“, berichtete die Uffizien-Kuratorin für die Malerei des 17. Jahrhunderts, Maria Matilde Simari.
Das Bild wurde von einem Privatbesitzer erworben, der es zuletzt bei der internationalen Antiquitäten-Biennale im Palazzo Corsini in Florenz ausgestellt hatte. Der Preis liegt knapp unter einer Million Euro, berichtete Schmidt. Schors Gemälde soll im neuen „Museum der Kutschen“ in Palazzo Pitti ausgestellt werden.
Schor, der 1640 nach Rom gezogen war und dort bis zu seinem Tod 1674 lebte, hatte in der Ewigen Stadt mit dem Namen Giovanni Paolo Todesco als Freskomaler und Zeichner internationalen Ruhm erlangt und mit dem Architekten Gian Lorenzo Bernini eng zusammengearbeitet, . Der Innsbrucker erlangte die Gunst von Papst Alexander VII., in dessen Auftrag er häufig tätig war. Er hatte auch mehrere Kutschenentwürfe für den römischen Prinzen Lorenzo Onofrio Colonna entworfen. Schor starb am 13. März 1674 und wurde bei der Kirche der deutschsprachigen Gemeinschaft in Rom Santa Maria dell‘Anima begraben.