UNO genehmigt Olympia-Reise von nordkoreanischem Regierungsvertreter

New York/Pyeongchang/Pjöngjang (APA/dpa) - Der UNO-Sicherheitsrat hat einem nordkoreanischen Regierungsvertreter trotz bestehender Sanktione...

New York/Pyeongchang/Pjöngjang (APA/dpa) - Der UNO-Sicherheitsrat hat einem nordkoreanischen Regierungsvertreter trotz bestehender Sanktionen eine Reise zu den Olympischen Winterspielen in Südkorea genehmigt. Seoul beantragte die Ausnahmeregelung für Choe Hwi, den Vorsitzenden des Führungskomitees für Sport in Nordkorea, um als Teil der nordkoreanischen Delegation zu dem Sportereignis zu reisen.

Diplomaten zufolge erhob der Sicherheitsrat bis zum Ende einer Frist am Donnerstagnachmittag (Ortszeit) keinen Einspruch, womit der Antrag als genehmigt gilt.

Begleitet werden soll Choe unter anderem von Kim Yo Jong, der Schwester des nordkoreanischen Machthabers Kim Jong Un. Choe war Vizedirektor des Propagandaministeriums, als der Rat ihn vergangenen Juni auf die Sanktionsliste setzte. Inzwischen besetzt Kims Schwester diesen Posten. Zu der 22 Mitglieder zählenden Delegation gehören auch Kim Yong Nam als zeremonielles Staatsoberhaupt sowie Ri Son Gwon, Vorsitzender der Behörde für Beziehungen der beiden Nachbarländer.

Die Delegation soll ab Freitag für drei Tage in Pyeongchang zu Gast sein. Sie habe für die Abreise auf die Genehmigung des UNO-Gremiums gewartet, sagte ein Diplomat der Deutschen Presse-Agentur. Die Gruppe überschneidet sich während ihres Aufenthalts mit der US-Delegation, die von Vizepräsident Mike Pence angeführt wird. Pence hat sich einem Treffen mit den Nordkoreanern gegenüber offen gezeigt. Ein hoher Vertreter des Außenministeriums in Pjöngjang erklärte aber, die Nordkoreaner seien zu so einem Treffen nicht bereit.