Peter Kaiser - Der Marathonmann hat noch nicht genug
Klagenfurt (APA) - Der 59-jährige Klagenfurter Peter Kaiser hat noch nicht genug. Er will den vor fünf Jahren errungenen Spitzenplatz für se...
Klagenfurt (APA) - Der 59-jährige Klagenfurter Peter Kaiser hat noch nicht genug. Er will den vor fünf Jahren errungenen Spitzenplatz für seine Partei samt Landeshauptmannsessel verteidigen. Er hat den Kärntner Sozialdemokraten wieder Selbstbewusstsein gegeben und die Dreierkoalition in den vergangenen fünf Jahren trotz mancher Widrigkeiten am Laufen gehalten.
Kaiser übernahm 2010 eine Partei, die am Boden lag. Die Niederlagenserie gegen Jörg Haider hatte die Funktionäre demotiviert, die Parteifinanzen lagen im Argen, die Zentrifugalkräfte waren enorm. Nur wenige trauten ihm zu, die Partei zu befrieden und die notorisch rebellischen Bezirkskaiser auf Linie zu bringen. Doch es gelang ihm, er verjüngte die Funktionärsriege und sanierte die Parteifinanzen. Und im Wahlkampf waren die roten Reihen erstmals wieder geschlossen, die Mitarbeiter liefen sich beim Klinkenputzen die Absätze schief - mit Erfolg.
Peter Kaiser wurde am 4. Dezember 1958 in Klagenfurt geboren. Nach der Matura 1977 war er Vertragsbediensteter des Landes Kärnten. In die Politik kam Kaiser über die Sozialistische Jugend. Er zog bereits 1989 erstmals in das Landesparlament ein, wo er eine Periode als Jugendsprecher fungierte. 1996 war er SPÖ-Spitzenkandidat für die Europawahl, seit 2001 ist er wieder Landtagsabgeordneter, im Oktober 2005 wurde er Klubobmann, 2008 Landesrat. Knapp drei Jahre als Landeshauptmannstellvertreter folgten, bis der Wahlsieg ihn ganz nach oben brachte.
Kaiser schmiedete eine Koalition mit ÖVP und Grünen, die mit Zweidrittelmehrheit regierte. Der größte Brocken der zu Ende gehenden Legislaturperiode war wohl die Bewältigung des Hypo-Heta-Debakels. Dazu brachte er mit seinen Partnern eine Verfassungsreform durch, die neben der Abschaffung des Proporzes auch eine Erwähnung der slowenischen Sprache enthält. Abseits der Regierungsarbeit muss er sich nach wie vor mit der leidigen Causa „Top Team“ herumschlagen, die nach sechs Jahren noch immer nicht abgeschlossen ist.
Der Regierungschef ist leidenschaftlicher Marathonläufer, Ausdauer ist auch ein Attribut, das seine politische Arbeit gut umschreibt. Er ist kein Polterer und kein Demagoge, eher ein beharrlicher Arbeiter. Lange wurde ihm nachgesagt, beim Wahlvolk nicht anzukommen, diese Stimmen sind allerdings nach dem Wahlsieg 2013 rasch verstummt. Kaiser hat einen erwachsenen Sohn, der sich mittlerweile ebenfalls politisch betätigt. Er ist geschieden und lebt in einer Beziehung.
Zur Person: Peter Kaiser, geboren am 4.12.1958 in Hallstatt, geschieden/Lebensgemeinschaft, Vater eines Sohnes, Doktor der Philosophie (Studium der Soziologie und Pädagogik). Vertragsbediensteter des Landes 1978 bis 1987, Geschäftsführer des Jugendherbergsverbandes (ÖJHV) Kärnten 1987 bis 2008, Präsident des ÖJHV seit 2009. Gemeinderat in Klagenfurt 1986 bis 1989, Landtagsabgeordneter 1989 bis 1994, 1997, 2001 bis 2008 (ab 2005 Klubobmann), Landesrat 2008 bis 2013, Landeshauptmann seit 2013, SPÖ-Landesparteivorsitzender seit 2010.
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