Leistbares Wohnen für Schwoicher geplant
Schwoich plant auf den „Stöffl-Gründen“ mit dem Bodenfonds ein Siedlungsprojekt. Es gibt bereits 85 Interessenten.
Von Hermann Nageler
Schwoich – Grundbesitzer Peter Bichler „Stöffl“ wollte ursprünglich fünf Grundstücke als Bauland widmen lassen. Das Land lehnte dieses Ansuchen ab, weil in diesem Bereich immer wieder Einzelwidmungen gewährt wurden und daher keine wirklich geplante Siedlungsentwicklung stattfand.
Stattdessen unterbreitete man im Jahr 2015 einen Alternativ-Vorschlag: Wenn in diesem Bereich gebaut wird, dann nur im Rahmen eines geschlossenen Siedlungsprojektes, das auf einer Fläche von ca. 1,3 Hektar (1 ha davon verbaut) in Zusammenarbeit mit dem Tiroler Bodenfonds zu entwickeln ist. Mit klaren Auflagen: 50 Prozent der Fläche können vom Grundbesitzer frei verkauft werden, 50 Prozent kann der Bodenfonds zu günstigen Konditionen zur Verfügung stellen – wobei der Grundbesitzer nur einen Teil dieses Erlöses erhält, der andere Teil geht an den Bodenfonds. Die Gemeinde wird finanziell nicht belastet, betont BM Josef Dillersberger: „Die nötige Erschließung im gesamten Bereich geht nicht zu Lasten der Gemeinde, auch die Planungskosten werden vom Bodenfonds getragen.“ Allerdings wird die Gemeinde die Zufahrtsstraße ausbauen und einen Gehsteig oder Gehweg anlegen.
Der Gemeinderat hat das Projekt einstimmig abgesegnet. Dillersberger: „Wir wollen hier die Chance nützen, heimischen Familien günstigen Baugrund zur Verfügung zu stellen.“ Vorgesehen ist eine verdichtete Bauweise mit gruppierten Objekten bzw. Reihenhäusern. Die in diesem Bereich befindliche Biotopfläche bleibt erhalten. Die Kosten für die Grundstücke (im Bereich des Bodenfonds) taxierte Reinhard Huber, Chef des Tiroler Bodenfonds, vorsichtig mit 140 bis 160 Euro pro Quadratmeter, wobei auch die Variante Baurecht (ca. 6 Euro pro Quadratmeter und Jahr) möglich sein soll.
Der Schwoicher Gemeinderat könnte in seiner Sitzung im März die Änderung des Raumordnungskonzeptes, die Umwidmung und den Bebauungsplan beschließen. „Das Interesse für das Projekt ist jedenfalls groß“, berichtete Dillersberger, „wir haben bereits 85 Anfragen.“