UNHCR: Kämpfe im Jemen vertreiben Zehntausende Menschen

Genf/Sanaa (APA/dpa) - Wachsende Gewalt im Bürgerkriegsland Jemen hat nach UNO-Informationen in den vergangenen zehn Wochen mehr als 85.000 ...

Genf/Sanaa (APA/dpa) - Wachsende Gewalt im Bürgerkriegsland Jemen hat nach UNO-Informationen in den vergangenen zehn Wochen mehr als 85.000 Menschen in die Flucht getrieben. Zehntausende flüchteten vor neuen Kämpfen an der Westküste, teilte das Flüchtlingshochkommissariat der Vereinten Nationen (UNHCR) am Freitag in Genf mit.

„Jemen ist die größte humanitäre Krise der Welt, mehr als 22 Millionen Menschen brauchen Hilfe“, sagte UNHCR-Sprecherin Celine Pouilly. Das sind etwa zwei Drittel der Bevölkerung.

Trotz des Bürgerkriegs nutzen immer noch Migranten Jemen als Transitland. 87.000 hätten im vergangenen Jahr versucht, die Küsten zu erreichen, vor allem aus Äthiopien und Somalia, berichtete die Organisation für Migration (IOM).

Ende Jänner war ein Boot mit Migranten aus diesen Ländern vor der Küste des Jemen gesunken. Mindestens 30 Menschen kamen ums Leben. Um allen Betroffenen zu helfen, schätzen die Vereinten Nationen den Gesamtbedarf in diesem Jahr auf 2,96 Milliarden Dollar (2,42 Mrd. Euro).

Im Jemen tobt seit Ende 2014 ein Bürgerkrieg zwischen den schiitischen Houthi-Rebellen und der jemenitischen Armee. Das sunnitische Königshaus von Saudi-Arabien unterstützt die jemenitische Regierung mit einer Militärkoalition, die Houthi-Stellungen bombardiert. Der schiitische Iran wiederum soll den Houthi-Rebellen helfen. Saudi-Arabien und der Iran rivalisieren um die Vorherrschaft in der Region.

~ WEB http://www.unhcr.org ~ APA297 2018-02-09/12:41