Olympia: Medaille könnte Mayer den Flair der Spiele näherbringen
Pyeongchang/Jeongseon (APA) - In die Abgeschiedenheit des Jeongseon-Alpinzentrums weht nur wenig olympischer Hauch, Matthias Mayer wünscht s...
Pyeongchang/Jeongseon (APA) - In die Abgeschiedenheit des Jeongseon-Alpinzentrums weht nur wenig olympischer Hauch, Matthias Mayer wünscht sich etwas mehr Olympiaflair. Über den Abstecher in das Österreich-Haus zwei Tage vor der Abfahrt am Sonntag freute sich der Titelverteidiger in der alpinen Königsdisziplin deshalb. Und vielleicht bringt ja auch eine weitere Medaille zusätzlichen Glanz in das Leben des Skirennläufers.
Mayer denkt nicht zu viel daran, was vor vier Jahren in Sotschi so alles passiert ist. „Das Wichtigste ist, dass du in der Gegenwart bleibst. Das muss ich auch, sonst kann ich nicht konzentriert Ski fahren. Aber wenn man Erinnerungen bewusst ausblendet, ist das auch nicht das Wahre. Wenn es aufkommt und darüber geredet wird, ist es schon schön, wenn man das einfach im Kopf hat“, sagte der 27-Jährige, der dieser Tage natürlich oft darauf angeredet wird.
Die Goldmedaille von 2014 helfe ihm jetzt nicht wirklich. „Das ist schon lange her. Ich hatte damals zehn Kilo weniger, hatte viel weniger Erfahrung.“ Er habe damals auf die Saison sehr gut hintrainiert. Es sei seine erste gewesen, wo er in Abfahrt ganz vorne mitgefahren sei. In Sotschi ging alles auf, Mayer machte instinktiv das Richtige. „Heute weiß ich, was das Richtige wäre, das muss ich umsetzen. Es ist natürlich die Frage, was leichter ist.“ Der Instinkt damals, oder das Wissen heute. „Eine Kombination aus dem beiden wäre perfekt.“
Wegen der Prognosen mit viel Wind ist sowohl eine verkürzte Abfahrt mit einer Siegerzeit von unter 1:20 Minuten möglich, als auch eine Verschiebung. „Es ist, wie es ist. Es hat in der Vergangenheit öfters solche Rennen gegeben. Natürlich wünscht man sich immer so ein Event wie in Sotschi, wo es einfach beinhart war vom Start bis ins Ziel. Aber es ist ein Freiluftsport, man kann es nicht immer so drehen, wie man es gerne hätte.“
Dass der Tax X erst einen oder zwei Tage später erfolgen könnte, sei schwierig. „Es ist eigentlich schon das wichtigste Rennen in vier Jahren. Auf das trainiert man hin. Es gehört natürlich sehr viel zusammen, dass es am Ende auch passt.“ Er werde um diese Medaille kämpfen, es müsse nicht Gold sein. „Eine Medaille ist eine Medaille und man hat ein super Rennen abgeliefert. Und darauf kann man stolz sein.“
Dass er der Erste mit zwei Olympia-Goldmedaillen in der Abfahrt werden könnte, weiß Mayer natürlich. „Ich bin der Einzige am Start, der überhaupt die Chance dazu hat“, sagte er lachend. Er zerbreche sich aber nicht den Kopf darüber. „Vor der Abfahrt in Sotschi habe ich mir gedacht, passt, ich kann schnell sein. Und wenn ich nicht so schnell bin, zerbricht nicht die Welt für mich. Genauso ist es wieder.“