Sorge vor Ausschreitungen: Geschlossene Schulen in Macerata

Rom/Macerata (APA) - Aus Sorge vor gewaltsamen Ausschreitungen bei einer Demonstration von linksextremen Gruppierungen gegen Faschismus und ...

Rom/Macerata (APA) - Aus Sorge vor gewaltsamen Ausschreitungen bei einer Demonstration von linksextremen Gruppierungen gegen Faschismus und Rassismus hat der Bürgermeister der italienischen Stadt Macerata, Romano Carancini, die Schließung von Schulen und ein Stopp der öffentlichen Verkehrsmittel ab 13.30 Uhr beschlossen. Dies kündigte der Bürgermeister auf seiner Facebook-Seite am Freitag an.

Eine ursprünglich nach dem Angriff auf sechs afrikanische Einwanderer für Samstag geplante Demonstration gegen Rassismus war am gestrigen Donnerstag wieder abgesagt worden, nachdem sowohl Präfektin Roberta Preziotti als auch Bürgermeister Carancini dazu aufgerufen hatten, keine Protestveranstaltungen abzuhalten. Dies sei nötig, damit die Gemeinde nach den „tragischen Geschehnissen der vergangenen Tage“ wieder zur Ruhe komme, teilte die Präfektur mit.

Linksautonome Gruppen sowie die Metallergewerkschaft FIOM kündigten jedoch an, sich dem Appell widersetzen zu wollen und am Samstag auf den Straßen Maceratas gegen Ausländerhass zu demonstrieren. Demonstrationen gegen Rassismus sind am Samstag auch in Mailand und in anderen italienischen Städten geplant.

In Macerata war es am Donnerstagabend zu Zusammenstößen zwischen Anhängern der rechtsextremistischen Gruppierung Forza Nuova und den Sicherheitskräften gekommen. Die Forza Nuova hatte trotz eines Demonstrationsverbots zu einer Kundgebung in Macerata aufgerufen.

Rund 40 Anhänger von Forza Nuova, angeführt von Parteichef Roberto Fiore, versuchten trotz des Demonstrationsverbots, zum Hauptplatz von Macerata zu gelangen. Die Polizei versuchte, sie davon abzuhalten. Sechs Personen wurden laut Medienangaben vom Freitag leicht verletzt. Zehn Demonstranten wurden in die Polizeikaserne geführt.