Baby mit Medikamenten getötet: Haftbefehl gegen 18-Jährige
Tragischer Fall im Münsterland: Eine 18-Jährige soll ihren drei Monate alten Säugling mit Medikamenten vergiftet haben. Mit Absicht? Sie sagt, es sei ein Unfall gewesen.
Münster – Eine 18-Jährige aus dem Münsterland muss in Untersuchungshaft, weil sie ihren drei Monate alten Säugling mit Medikamenten vergiftet haben soll. Gegen die junge Frau aus Wadersloh sei Haftbefehl wegen Totschlags ergangen, teilten Staatsanwaltschaft und Polizei am Freitag mit. Anfang September 2017 hatten Rettungskräfte den toten Buben in ihrer Wohnung im Münsterland gefunden.
Die Todesursache war zunächst unklar. Auch eine Obduktion hatte zunächst keine Hinweise gebracht. Später wurden allerdings Medikamente im Körper des Säuglings nachgewiesen, die zum Tod des Kinds geführt haben, wie Oberstaatsanwalt Martin Botzenhardt am Freitag sagte. „Diese Medikamente waren ärztlich nicht verordnet.“ Die Mutter hat laut Polizei zugegeben, dem Säugling Medikamente gegeben zu haben. Allerdings nach ihrer Darstellung nur in geringer Menge. Das Ganze sei für sie ein Unfall gewesen, sagt die Polizei.
Es werde untersucht, ob die junge Frau mit der gesamten Situation nach der Geburt des Kindes überfordert gewesen sei, sagte der Leiter der Mordkommission, Ulrich Bux. Die Oma hatte den Buben im Herbst vergangenen Jahres tot in seinem Bett gefunden und den Rettungsdienst alarmiert. Die 18-Jährige Mutter war zunächst verschwunden und erst einen Tag später von der Polizei aufgegriffen worden. (dpa)