US-IOC-Mitglied für Friedensnobelpreis an koreanische Eishockey-Damen
Pyeongchang/Pjöngjang/Oslo (APA/Reuters) - Ein ranghohes US-Mitglied des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) hat sich dafür ausgespro...
Pyeongchang/Pjöngjang/Oslo (APA/Reuters) - Ein ranghohes US-Mitglied des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) hat sich dafür ausgesprochen, die gemeinsame koreanische Frauen-Eishockeymannschaft für den Friedensnobelpreis zu nominieren.
Angela Ruggiero wurde mit der US-Frauennationalmannschaft im Eishockey viermal Weltmeisterin und Olympiasiegerin und ist jetzt Mitglied im IOC-Direktorium. „Ich würde es gern sehen, wenn die Mannschaft den Friedensnobelpreis bekommt“, sagte Ruggiero am Sonntag der Nachrichtenagentur Reuters. Sie habe auch andere gebeten, sich für diesen Vorschlag starkzumachen.
Die beiden koreanischen Staaten treten bei den Olympischen Spielen in Pyeongchang erstmals mit einer gemeinsamen Frauenmannschaft an. Sie verloren zwar ihr erstes Spiel gegen die Schweiz, gewannen aber die Sympathie der Zuschauer, unter denen Fans aus Südkorea und eine Jubelgruppe aus Nordkorea die Spielerinnen anfeuerten. Sie wisse genau, was die Bildung dieser gemeinsamen Mannschaft für die Spielerinnen bedeute, sagte Ruggiero. Es müsse auch anerkannt werden, welche Opfer sie dafür gebracht hätten.
Die beiden koreanischen Staaten befinden offiziell noch immer im Kriegszustand. 1953 endeten die Kämpfe lediglich mit einem Waffenstillstand, ein Friedensvertrag wurde nie geschlossen. Das abgeschottete Nordkorea versucht derzeit, mit dem Bau von Atomwaffen und Langstreckenraketen seine Position gegenüber den USA zu stärken, die von der Führung in Pjöngjang als Hauptfeind betrachtet werden. Weil sie damit gegen das Völkerrecht und Auflagen der Vereinten Nationen verstoßen, wurden gegen Nordkorea umfangreiche Sanktionen verhängt. Auch das Verhältnis zu Südkorea, einem engen Verbündeten der USA, ist angespannt.
Die beiden Staaten haben die Olympischen Spiele aber zum Anlass genommen, wieder Schritte aufeinander zuzugehen. Dazu gehört, dass die Sportler beider Länder gemeinsam bei der Eröffnungsfeier einmarschierten, die Eishockeyspielerinnen eine Mannschaft bilden und Dutzende Vertreter Nordkoreas in den Süden kamen, darunter ranghohe Abgesandte der Führung.