Olympia: 344 Dopingproben von ÖOC-Sportlern vor Winterspielen

Pyeongchang (APA) - Auf einer gemeinsamen Pressekonferenz der Nationalen Anti Doping Agenturen aus Deutschland und Österreich im Deutschland...

Pyeongchang (APA) - Auf einer gemeinsamen Pressekonferenz der Nationalen Anti Doping Agenturen aus Deutschland und Österreich im Deutschland-Haus in Pyeongchang sind die Kontrollzahlen der Dopingtests im Vorfeld der Olympischen Spiele bekanntgegeben worden. Bei den 105 Athleten aus Österreich wurden 344 Proben gezogen, aus dem erweiterten Kader gab es nochmals 200.

„Hinzukommen die internationalen Kontrollen durch Verbände“, sagte Michael Cepic, der Chef der NADA Austria. Einzelsportler aus Risikosportarten kamen auf bis zu zwölf Kontrollen. Die NADA Deutschland nahm bei den 156 deutschen Olympiasportlern 1.049 Proben, wobei 53 Athletinnen und Athleten aus Sportarten der höchsten Risikokategorie bis zu zehnmal kontrolliert wurden. Bei den 415 potenziellen Olympiakandidaten wurden insgesamt 1.719 Proben genommen.

Zudem wurden in beiden Ländern spezielle Zusatzanalysen durchgeführt und Analysedaten des Biologischen Athletenpasses systematisch ausgewertet. „Man sollte sich nicht nur sportlich für Wettbewerbe qualifizieren, sondern auch in der Anti-Doping-Arbeit. Dafür müssen zumindest die gültigen Standards weltweit umgesetzt werden“ sagte Andrea Gotzmann, die Vorstandsvorsitzende der NADA Deutschland.

Die Zulassung russischer Sportler, die jüngsten Entscheidungen des Internationalen Sportschiedsgerichts sowie die Verschlussproblematik bei Dopingkontrollproben würde enorm zur Verunsicherung der Athleten beitragen, erklärte Cepic. „Wir müssen den Athletinnen und Athleten das Vertrauen in die Anti-Doping-Arbeit zurückgeben. Das funktioniert nur mit unabhängigen Anti-Doping-Organisationen, die außerhalb der Sportverbände agieren. Zudem muss die WADA gestärkt werden, um bei Nichteinhaltung der Vorgaben des Codes nachhaltige Sanktionen umsetzen zu können.“

Die Entscheidung, das Russische Olympische Komitee für die Winterspiele 2018 zu sperren, halte man für vollkommen richtig, sagte Gotzmann. „Den Start von über 160 Athletinnen und Athleten unter neutraler Flagge mit dem Namen ‚Olympische Athleten aus Russland‘ halten wir allerdings für die falsche Antwort auf ein nachgewiesenes Betrugssystem über viele Jahre hinweg. Der Entscheidungsprozess des IOC hin zur Zulassung der russischen Athleten war aus unserer Sicht nicht transparent und kam viel zu spät.“