Kaczynski beklagt „Anti-Polonismus“
Warschau (APA/dpa) - Nach internationaler Kritik an einem umstrittenen polnischen Holocaust-Gesetz hat Polens starker Mann Jaroslaw Kaczynsk...
Warschau (APA/dpa) - Nach internationaler Kritik an einem umstrittenen polnischen Holocaust-Gesetz hat Polens starker Mann Jaroslaw Kaczynski einen für sein Land schädlichen „Anti-Polonismus“ beklagt. In einem Interview der Wochenzeitung „Do Rzeczy“ warnte er, dieser „Anti-Polonismus“ sei „heutzutage ein gefährliches Phänomen, vielleicht sogar das gefährlichste überhaupt für die Interessen unseres Landes“.
Schuld an diesen gegen Polen gerichteten Feindseligkeiten seien aber nicht nur Gegner Polens im Ausland, sondern auch unpatriotische Kräfte im Inland, sagte der Chef der polnischen Regierungspartei Recht und Gerechtigkeit (PiS). Neuerlich verteidigte Kaczynski in dem auch im regierungsnahen TV-Sender TVP Info ausführlich zitierten Interview das umstrittene „Holocaust-Gesetz“. Es sieht Geldstrafen oder bis zu drei Jahre Haft vor, wenn jemand „öffentlich und entgegen den Fakten“ dem polnischen Volk oder Staat die Verantwortung oder Mitverantwortung für von Nazi-Deutschland begangene Verbrechen zuschreibt. Kritiker befürchten, das Gesetz könnte missbraucht werden, die Verantwortung auch polnischer Bürger für Verbrechen an Juden zu leugnen. „Wir werden niemals erlauben, dass Polen für deutsche Verbrechen die Zeche zu bezahlen hat“, sagte Kaczynski.