Frankfurter Börse
Frankfurt am Main (APA/dpa-AFX) - Der jüngste Stabilisierungsversuch des DAX hat sich am Dienstag sprichwörtlich als Eintagsfliege erwiesen....
Frankfurt am Main (APA/dpa-AFX) - Der jüngste Stabilisierungsversuch des DAX hat sich am Dienstag sprichwörtlich als Eintagsfliege erwiesen. Anleger wagten sich nicht mehr weiter aus der Deckung, nachdem sich der deutsche Leitindex am Vortag vom tiefsten Stand seit etwa fünf Monaten hatte erholen können. Er bewegte sich den Tag über meist leicht im Minus, weitete seine Verluste dann aber in den Schlussminuten auf 0,70 Prozent aus. Mit 12.196,50 Punkten ging er beim tiefsten Stand des Tages aus dem Handel.
Anleger zeigten sich auf beiden Seiten des Atlantiks unsicher, ob der Markt das Schlimmste hinter sich hat oder nicht. Bremsend wirkte sich auch der wieder anziehende Eurokurs aus, der tendenziell die deutschen Exporte verteuert. Eher positiv angemerkt wurde am Markt aber eine insgesamt nachlassende Schwankungsbreite von ungefähr 100 DAX-Punkten.
Der MDAX der mittelgroßen deutschen Börsenunternehmen fiel am Dienstag um 0,52 Prozent auf 25.079,26 Punkte, während der Technologiewerte-Index TecDAX um 0,62 Prozent auf 2.462,54 Zähler nachgab.
Die zuletzt entfachte Zinsangst kommt dieser Tage wegen diverser Inflationszahlen auf den Prüfstand. Nach Verbraucherpreisen aus Großbritannien folgen am Mittwoch jene aus den USA, die laut Analyst Milan Cutkovic vom Broker Axitrader Gefahrenpotenzial mit sich bringen. Da die Anleger mit einem nur moderaten Anstieg der Teuerungsrate rechneten, würde eine nur wenig stärkere Inflation bestätigen, dass die Ängste vor steigenden Zinsen „nicht unbegründet sind“.
Im Fokus standen am Dienstag einige Unternehmenszahlen. Die Anteilscheine von Aurubis gingen im MDAX mit 8 Prozent in die Knie. Der Kupferhersteller hatte im ersten Geschäftsquartal zwar von höheren Kupferpreisen und gestiegenen Raffinierlöhnen für Altkupfer profitiert. Börsianer sahen die Resultate aber als unter den Erwartungen liegend an und sprachen von Gewinnmitnahmen.
Metro-Aktien schlugen sich mit einem Gewinn von 0,6 Prozent deutlich besser. Der Handelskonzern hatte im Weihnachtsquartal seinen Gewinn gesteigert und die Markterwartungen etwas übertroffen. Analyst Thilo Kleibauer von Warburg Research sprach daraufhin von soliden Resultaten, die aber letztlich „ohne große Überraschungen“ geblieben seien.
Im DAX blieben die seit Wochen unter Druck stehenden Lufthansaaktien gegen den Markt auf Erholungskurs. Sie kletterten an der DAX-Spitze um 1,44 Prozent nach oben. Adidas hingegen gehörten mit 1,32 Prozent zu den deutlichsten Verlierern. Hier wirkte es sich offenbar negativ aus, dass der strauchelnde Konkurrent Under Armour im vierten Quartal auf dem umkämpften nordamerikanischen Sportartikelmarkt Fortschritte gemacht hatte.
Beim Internetportalbetreiber Scout24 konnten sich die Anleger über ein Kursplus von knapp 1 Prozent freuen, womit die Aktien zu den besseren im Nebenwerte-Index SDAX zählten. Das Unternehmen hatte zum Jahresende dank steigender Makler- und Händlerzahlen operativ überraschend gut verdient.
~ ISIN DE0008469008 ~ APA550 2018-02-13/18:33