Sachsen-Anhalts AfD-Chef will Distanzierung zu Pegida beenden
Magdeburg (APA/AFP) - Sachsen-Anhalts AfD-Chef André Poggenburg will die einst von der Partei beschlossene Distanzierung von der fremdenfein...
Magdeburg (APA/AFP) - Sachsen-Anhalts AfD-Chef André Poggenburg will die einst von der Partei beschlossene Distanzierung von der fremdenfeindlichen Pegida-Bewegung beenden. „Faktisch gibt es gerade im Osten kaum Distanzierung der AfD zu Pegida“, erklärte Poggenburg am Mittwoch in Magdeburg. Vor allem die Islamkritik sieht er als „eine gemeinsame Schnittmenge“.
Es müsse für AfD-Mitglieder künftig möglich sein, bei Pegida aufzutreten, erklärte Poggenburg, der den Angaben zufolge dafür die Rückendeckung seines Landesverbands hat. „Alles andere wäre ein unehrliches Possenspiel.“ Es werde Zeit, „ehrlich zu zeigen, wofür man steht“ und sich zu Pegida zu bekennen.
Poggenburg, der wie Thüringens AfD-Landeschef Björn Höcke zum Rechtsaußenflügel in der Partei zählt, will auf dem Konvent der Bundespartei im März demnach einen entsprechenden Antrag einbringen. Der AfD-Konvent wird damit auffordert, einen früheren Beschluss aufzuheben, wonach AfD-Mitglieder nicht als Redner bei Pegida Dresden auftreten dürfen.
Dieser Beschluss geht maßgeblich auf die inzwischen ausgetretene Parteichefin Frauke Petry zurück. Die Distanzierung von Pegida sei „das missliche Erbe“ von Petry, von dem sich die Partei endlich befreien müsse, forderte Poggenburg.
Tatsächlich hatten die AfD und Pegida in der Vergangenheit bereits mehr als einmal den Schulterschluss geübt. Zuletzt zeigte sich Pegida-Gründer Lutz Bachmann auf dem Landesparteitag der sächsischen AfD, deren Spitze eine Kooperation mit der islamfeindlichen Bewegung nicht ablehnt.
Nach der Bundestagswahl im vergangenen Jahr traten bei einer Pegida-Kundgebung in Dresden auch AfD-Redner auf. Sowohl Vertreter von Pegida als auch von der AfD stellten dabei ein gemeinsames Vorgehen bis zur nächsten Landtagswahl in Sachsen 2019 in Aussicht. Auch in Thüringen sprach bereits 2016 Pegida-Organisator Siegfried Däbritz bei einer AfD-Veranstaltung.