Linzer Krankenhaus will Fotos und Postings aus dem Spital eindämmen
Linz (APA) - Immer mehr Patienten und Angehörige filmen und fotografieren offenbar in Spitälern ihre Behandlung oder posten Bilder von ihrem...
Linz (APA) - Immer mehr Patienten und Angehörige filmen und fotografieren offenbar in Spitälern ihre Behandlung oder posten Bilder von ihrem stationären Aufenthalt. Das Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Linz reagiert nun mit Schildern, die die Besucher auffordern, das Fotografieren bzw. Posten ohne Einverständnis der Abgebildeten zu unterlassen. Auch andere Linzer Häuser kennen das Problem.
„Patienten filmen ihre eigenen Infusionen und versuchen das dann irgendwie zu posten, zugleich bemerken wir auch, dass Patienten oder Angehörige zu Dokumentationszwecken filmen und unsere Wartebereiche oder medizinische Geräte und deren Einstellungen filmen“, berichtete der stellvertretende ärztliche Leiter der Barmherzigen Brüder, Christof Bocksrucker, am Mittwoch dem ORF Radio Oberösterreich.
Zuletzt sollen Angehörige eines Patienten andere Kranke und medizinische Geräte aufgenommen haben. Es sei nicht der erste Vorfall dieser Art gewesen, aber man habe ihn zum Anlass genommen, Maßnahmen zu ergreifen. Im gesamten Gebäude wurden Hinweisschilder angebracht, die an den „respektvollen Umgang miteinander“ appellieren. Sie seien als „höfliche Aufforderung“ formuliert und als Information, warum man nicht filmen oder fotografieren solle, erklärte Pressesprecherin Manuela Kaar auf APA-Anfrage. Sie betonte, dass man aber nicht daran denke, Leute des Spitals zu verweisen.
Im Linzer Kepler Universitätsklinikum (KUK) hieß es, man kenne das Problem zwar, habe es aber „im Griff“: Patienten würden vermehrt mit ihren Handys Behandlungen filmen oder fotografieren, erklärte KUK-Sprecher Clemens Kukacka. Das sei aber nicht erlaubt, darauf werde auch in Info-Broschüren, die auf den Stationen aufliegen, und fallweise durch Schilder aufmerksam gemacht. Gelegentlich habe man auch schon Patienten ermahnen müssen, es sei aber noch niemand des Hauses verwiesen worden. Das sei auch nicht geplant.
Claus Hager, Sprecher des Ordensklinikums Linz, ortet derzeit ebenfalls kein großes Problem in seinem Haus. Handy-Verbotsschilder gebe es aber schon jahrelang. Kritisch sieht auch er, dass Patienten oder Mitarbeiter gegen ihren Willen gefilmt werden könnten und sich dann auf Facebook wiederfinden. Das sei jedoch ein Problem, das generell im öffentlichen Raum auftrete, nicht nur in Spitälern.