Gabriel: Serbien muss Kosovo-Unabhängigkeit akzeptieren

Prishtina (Pristina) (APA/Reuters) - Der geschäftsführende deutsche Außenminister Sigmar Gabriel hat Serbien dazu aufgerufen, die Unabhängig...

Prishtina (Pristina) (APA/Reuters) - Der geschäftsführende deutsche Außenminister Sigmar Gabriel hat Serbien dazu aufgerufen, die Unabhängigkeit der früheren Provinz Kosovo anzuerkennen. Das sei eine Grundbedingung für einen Beitritt zur EU, sagte Gabriel am Mittwochabend in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem kosovarischen Regierungschef Ramush Haradinaj in Prishtina.

Zentral sei ferner der Ausbau des Rechtsstaates. Diese Botschaft habe er zuvor bereits der serbischen Regierung bei seinem Besuch in Belgrad vermittelt.

Serbien erkennt die Unabhängigkeit des Kosovos bisher nicht an und hofft darauf, dass dies kein Hinderungsgrund für eine Mitgliedschaft in der Europäischen Union ist. Die Europäische Kommission hat den Ländern des Westbalkans die Tür für einen EU-Beitritt bis 2025 geöffnet. Mit Serbien und Montenegro werden bereits Gespräche geführt. Daneben dürfen sich Mazedonien, Albanien, Kosovo und Bosnien-Herzegowina Hoffnungen machen.

Deutschland gehörte zu den ersten Ländern, die die Unabhängigkeit des Kosovos anerkannten. Der Kosovo werde niemals wieder Teil Serbiens sein, sagte Gabriel. Die deutsche Regierung werde sich dafür einsetzen, dass die Unabhängigkeit auch noch von den EU-Mitgliedern Spanien, Rumänien, Zypern, Griechenland und Slowakei akzeptiert werde. Die anderen 23 EU-Staaten - darunter Österreich - haben diesen Schritt bereits vollzogen.