63. Song Contest: Deutschland vor der Entscheidungsshow in Berlin

Wien/Lissabon (APA/dpa) - Wer von den deutschen Kandidaten beim Finale des Eurovision Song Contest (ESC) am 12. Mai in der portugiesischen H...

Wien/Lissabon (APA/dpa) - Wer von den deutschen Kandidaten beim Finale des Eurovision Song Contest (ESC) am 12. Mai in der portugiesischen Hauptstadt dabei sein will, muss sich erst am 22. Februar gegen die Konkurrenz durchsetzen. Dann entscheidet Deutschland bei einer Show in Berlin, wer heuer mehr als in den vergangenen Jahren an Punkten einfahren soll.

2017 hatte Deutschland mit Levina („Perfect Life“) einen vorletzten Platz belegt - nach zwei letzten Plätzen in den Jahren zuvor. Die Zeiten, in denen deutsche Teilnehmer beim ESC geglänzt haben, wie mit dem ersten Platz für „Satellite“ von Lena Meyer-Landrut 2010, sind also schon etwas her. Nach dem ernüchternden Abschneiden im vergangenen Mai hatte ARD-Unterhaltungskoordinator Thomas Schreiber einen radikalen Neuanfang angekündigt, „bei dem nichts so bleiben soll, wie es in den letzten Jahren war“. Und er hatte auch durchblicken lassen, was er sich für 2018 wünscht: Es gehe darum, international wiedererkennbarer, kantiger und erfolgreicher zu werden.

Eine wichtige Neuerung: Eine Eurovision-Jury aus 100 ESC-Kennern hat diesmal eine Vorauswahl getroffen, 20 potenzielle Kandidaten wurden im Jänner zu einem Workshop eingeladen. Dann mussten die Eurovision-Jury und eine internationale Jury aus 20 Personen, die in den vergangenen Jahren in ihren Heimatländern Mitglieder der nationalen Jury waren, nochmals aussieben, bis feststand, wer beim deutschen Vorentscheid „Unser Lied für Lissabon“ dabei ist. Es sind diesmal sechs mehr oder wenige junge ESC-Hoffnungen, davon drei, die schon an der Castingshow „The Voice of Germany“ erfolgreich teilgenommen hatten.

Darunter sind die im georgischen Tiflis geborene, amtierende „Voice“-Gewinnerin Natia Todua (21) und die in Berlin geborene Siegerin der ersten Staffel, Ivy Quainoo (25). Michael Schulte (27), gebürtig in Eckernförde, ist bei der ersten „Voice“-Staffel 2012 immerhin Dritter geworden. Also alles Kandidaten, die gezeigt haben, dass sie andere von sich überzeugen können.

Die übrigen drei Vorentscheid-Teilnehmer sind Singer-Songwriter Xavier Darcy (22), der Komponist und Produzent Rick (Ryk) Jurthe (28) aus Hannover und die Band voXXclub, die aus fünf Männern besteht, die gerne mal Lederhosen tragen: Michi, Christian, Stefan, Korbinian (Bini) und Florian (Flo). Die Show, die die ARD live überträgt, moderieren Spaßmacher Elton (46) und Nachrichtensprecherin Linda Zervakis (43).

Am Donnerstag stellt sich dann raus, wie die Fernsehzuschauer, die internationale Jury und die Eurovisions-Jury das neue Konzept einschätzen. Nach den sechs Auftritten geben sie ihre Stimmen ab. Die Punkte werden getrennt voneinander bekannt gegeben. Am Ende der Show steht dann fest, wer am 12. Mai beim Finale auftritt. Ein Gutes hat das Desaster der vergangenen Jahre für Deutschland: Es kann diesmal eigentlich nur besser werden.

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