Nach Tod Tsvangirais: Simbabwes Opposition unter neuer Führung

Johannesburg (APA/dpa) - Simbabwes Opposition geht mit einem neuen Spitzenkandidaten in die Präsidentenwahl in diesem Jahr. Einen Tag nach d...

Johannesburg (APA/dpa) - Simbabwes Opposition geht mit einem neuen Spitzenkandidaten in die Präsidentenwahl in diesem Jahr. Einen Tag nach dem Tod des langjährigen Oppositionsführers Morgan Tsvangirai (65) hat dessen Partei Nelson Chamisa (40) zum Nachfolger bestimmt. Er wird bei der wohl im Juli oder August stattfindenden Wahl Präsident Emmerson Mnangagwa herausfordern.

Chamisa solle die Bewegung für Demokratischen Wandel (MDC) zunächst für ein Jahr führen, sagte der stellvertretende Parteivorsitzende Morgan Komichi am Donnerstag. Präsident Mnangagwa erklärte unterdessen, der Staat werde die Kosten für Tsvangirais Beerdigung übernehmen, da er sich stets für Simbabwe und die Demokratie eingesetzt habe.

Tsvangirai war in Folge einer Darmkrebserkrankung verstorben. Trotz seines angeschlagenen Gesundheitszustands wollte er noch zur Präsidentenwahl. Er war viele Jahre ein Rivale von Langzeitpräsident Robert Mugabe (93), der im November in Folge eines Militärputsches nach 37 Jahren an der Macht zurücktrat.

Tsvangirai war ursprünglich Gewerkschaftsführer, gründete aber 1990 die Partei MDC. Nach von Manipulationsvorwürfen überschatteten Wahlen 2008 und einer monatelangen Patt-Situation wurde Tsvangirai in einer Einheitsregierung mit Mugabe Ministerpräsident. Später schwächten Streitigkeiten innerhalb der MDC die Partei.