Olympia: Herzog nimmt über 500 m nächsten Anlauf auf Top-Platzierung
Pyeongchang/Gangneung (APA) - Nach dem starken Auftritt mit Platz fünf über 1.000 Meter richtet Eisschnellläuferin Vanessa Herzog den Blick ...
Pyeongchang/Gangneung (APA) - Nach dem starken Auftritt mit Platz fünf über 1.000 Meter richtet Eisschnellläuferin Vanessa Herzog den Blick bereits auf den nächsten Leckerbissen. Im 500-Meter-Sprint zählt die 22-Jährige am Sonntag erneut zum erweiterten Favoritenkreis. Eine Medaille zu gewinnen, wird allerdings über die kürzeste Distanz noch schwieriger. Die asiatische Konkurrenz in dieser Disziplin scheint übermächtig.
Schon unmittelbar nach ihrem ersten Wettkampf im Gangneung Oval strahlte die Tirolerin Zuversicht aus. Die Ausgangslage bleibt im Vergleich zum 1.000-Meter-Rennen unverändert. „Ich würde sagen, das wird ähnlich.“ Für eine Top-Platzierung wird eine perfekte Leistung nötig sein. „Es muss jeder Schritt passen, denn dazu ist das Rennen viel zu schnell vorbei.“
Dass es im ersten Rennen nicht mit Edelmetall geklappt hat, nimmt die Hoffnungsträgerin mit Fassung. Die Leistung sei sehr stark gewesen. „Ich bin wirklich richtig zufrieden und freue mich voll auf meinen nächsten Einsatz.“ Erneut nimmt die 22-Jährige eine Platzierung in den besten Sechs ins Visier. Eine Medaille zu erwarten, wäre vermessen. „Am 500er sind Platz eins und zwei schon vergeben“, spielt Herzog auf die dominierende Konkurrenz an.
Die europäische Elite auf der Sprintdistanz wird von Vanessa Herzog angeführt. Mit dem Gewinn der Goldmedaille bei den Europameisterschaften im Jänner im russischen Kolomna stellte die 22-Jährige dies eindrucksvoll unter Beweis.
Gold führt am Sonntag nur über die Japanerin Nao Kodaira, gegen die die Österreicherin am Mittwoch in ihrer Paarung gelaufen ist. Die Silbermedaillengewinnerin über 1.000 Meter ist auf halber Distanz in der laufenden Weltcup-Saison überhaupt noch ungeschlagen. Sieben Siege bei sieben Antreten fuhr die 31-Jährige ein.
Unmittelbar hinter ihr liegt Herzog im Disziplinen-Weltcup an der zweiten Stelle. Die Plätze eins und zwei bei der Generalprobe in Erfurt putzten das Punktekonto des rot-weiß-roten Aushängeschildes mächtig auf. In Deutschland waren einige Spitzenläuferinnen jedoch nicht mit von der Partie.
Wie Herzog hat auch Kodaira ein äußerst kräfteraubendes 1.000-Meter-Rennen hinter sich. „Ich denke, ich habe 100 Prozent gegeben. Meine Leistung war einfach nicht gut genug für Gold. Aber dafür habe ich ja noch eine Chance“, ist sich die Japanerin ihrer Favoritenstellung bewusst.
Als zweite Medaillenbank gilt die Lokalmatadorin Sang-Hwa Lee. Die 28-jährige Weltrekordlerin könnte mit dem dritten Olympiasieg über 500 Meter en suite Historisches schaffen. Vor ihr gelang es mit der US-Amerikanerin Bonnie Blair und der Deutschen Claudia Pechstein erst zwei Eisschnellläuferinnen, in der selben Disziplin dreimal Gold zu gewinnen.
Im Weltcup hatte die Südkoreanerin in dieser Saison bisher immer knapp gegen ihre japanische Widersacherin das Nachsehen. Dass sie den Spieß ausgerechnet im Olympiarennen umdrehen könnte, deutete der koreanische Superstar zuletzt im bayrischen Inzell an. Beim Frillensee-Cup stellte Sang-Hwa Lee in 37,18 Sekunden einen neuen Bahnrekord auf.