Landtagswahl 2018

Vignettenausnahme bleibt größter Wunsch in Kufstein

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Die Bezirksspitzenkandidaten zur Landtagswahl diskutierten über mögliche Lösungen für das Kufsteiner Verkehrsproblem.

Von Wolfgang Otter

Kufstein –Die Vignettenkon­trollen zwischen Kufstein-Süd und der Staatsgrenze müssen wieder weg. Das war das ganz klare Credo der Zuhörer bei der Diskussion der Bezirksspitzenkandidaten für die Landtagswahl. Das Kufsteiner Verkehrschaos war auch das Hauptthema, neben Transitverkehr, Öffis und am Rande gestreift dem Gesundheitswesen. Am Podium standen Alois Margreiter (ÖVP), Patricia Bittersam-Horejs (SPÖ), Nicole Schreyer (Die Grünen), Christofer Ranzmaier (FPÖ), Isabella Gruber (Liste Fritz), Andrea Krumschnabel (Tiroler Familienpartei), Johannes Tilg (NEOS), Christian Herbst (Impuls Tirol) auf Einladung der K.Ö.St.V. Cimbria Kufstein.

„Wir sind gefordert, dass das Problem gelöst wird“, meinte LA Margreiter zum Verkehrschaos in Kufstein. Er zeigte sich mit Ranzmaier zuversichtlich, dass die Kontrollen vom Verkehrsminister Norbert Hofer (FPÖ) aufgehoben werden. Laut Ranzmaier haben er und NR Carmen Schimanek bereits Gespräche mit Hofer darüber geführt.

Aber es benötige auch eine Gesetzesänderung, meinte LA Andrea Krummschnabel. „Und ich verstehe nicht, dass man es nicht zusammenbringt, die digitale Kurzzeitvignette einzuführen“, zeigte LA Margreiter auf. Das verstand auch LA Isabella Gruber nicht, „wir haben auch einen einstimmigen Beschluss im Landtag nach einem Liste-Fritz-Antrag dafür. Da sind die Regierungsverantwortlichen im Land und Bund gefordert, Taten zu setzen.“ „Wir wollen nicht nur eine Ausnahmeregelung für Kufstein, sondern alle betroffenen Gebiete. Langfristig braucht es aber eine europäische Lösung“, erklärte Nicole Schreyer. Eine kilometerabhängige europäische Maut wäre dabei für Johannes Tilg eine Lösung. Für Christian Herbst wiederum könnte eine Pkw-Go-Box helfen. Auch für Patricia Bittersam-Horejs ist eine Aufhebung der Kontrollen notwendig. Man war sich aber einig, „dass das Problem nur auf Bundesebene lösbar ist“. Gleichermaßen der Ausweichverkehr durch die Grenzkontrollen. Hier schlägt Ranzmaier vor, „dass wir in Sterzing kontrollieren und damit den Druck von Bayern nehmen“.

Was die lokalen Möglichkeiten anbelangt, wurde auch eine Umfahrung angesprochen. Laut Ranzmaier gebe es einen FPÖ-Antrag im Kufsteiner Gemeinderat dazu. „Wenn man schaut, was in Ellmau und Scheffau gebaut wird, müsste man mit dem Land auch etwas für Kufstein zusammenbringen“, sagte Ranzmaier. LA Krumschnabel darauf: „Wir glauben, dass der Urlauberverkehr ausgelagert werden muss. Wir müssen die Touristen direkt da hinbringen, wohin sie wollen.“ Und das wären die Ski- und Tourismusgebiete. Daher wäre ein Tunnel ab Ebbs-Eichelwang durch das Kaisergebirge zur Eibergstraße oder bis nach Ellmau eine Lösung. Die Länge wäre laut Krumschnabel zwischen sieben und 14 Kilometer lang. „Eine Umfahrung der Autobahn wäre extrem absurd. Eine Tunnellösung kostet zumindest 500 Millionen Euro. Es gibt die Umfahrung von Kufstein: die A12“, sagte Schreyer. Christian Herbst kann dem Tunnel auch nichts abgewinnen. Es wäre nötig, einen 14 Kilometer langen Tunnel zu bauen: „Weil nach sieben Kilometern steht man an der Wand.“ Und die Kosten schätzt er auf über eine Milliarde Euro.

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