Wattenberg befragt die Bürger am Ostermontag
Die Volksbefragung zum Großprojekt Volksschul-Umbau/Feuerwehrhaus findet am 2. April statt. Für Emotionen ist im Vorfeld weiterhin gesorgt.
Wattenberg –Das Datum für die Volksbefragung in Wattenberg steht fest: Wie BM Franz Schmadl (Bürgerliste) im TT-Gespräch bestätigt, hat er den Urnengang für Ostermontag, den 2. April, festgesetzt. Die Bevölkerung wird dazu befragt, ob die Gemeinde ein vieldiskutiertes Gesamtprojekt – Volksschul-Umbau mit Errichtung einer Kinderkrippe plus Aufstockung der Turnhalle für Veranstaltungssaal und Vereinsräume sowie Umbau des Feuerwehrgerätehauses – wie geplant umsetzen soll.
Initiiert wurde die Befragung, wie berichtet, von der Oppositionsliste „Unser Wattenberg“, die das Vorhaben in der jetzigen Form ablehnt.
Bei der Gemeindeversammlung am Donnerstagabend stellten BM Schmadl und Architekt Christoph Schwaighofer das Projekt im Detail vor. „Ich hatte dabei den Eindruck, dass die Bevölkerung das Projekt großteils befürwortet“, meint Schmadl. Sollte die – nicht bindende – Befragung dennoch mit Nein ausgehen, werde das Projekt erneut im Gemeinderat behandelt. Schmadl gibt aber zu bedenken, dass „wir im Gemeinderat und Ausschüssen zwei Jahre lang intensiv daran gearbeitet haben“. Die Befragung komme ein Jahr zu spät, das Vorhaben sei schon weit gediehen, warnt er vor „nicht vertretbaren Kosten“ bei einem Nein. „Die Kinderkrippe soll schon im Herbst aufsperren, da müssen jetzt rasch die Vergaben erfolgen.“
GR Siegfried Steinlechner (Unser Wattenberg), Obmann der örtlichen Musikkapelle, deponierte bei der Versammlung erneut, warum der Verein nicht vom jetzigen Probelokal im Feuerwehrhaus in den geplanten Neubau bei der Volksschule übersiedeln wolle. „Der jetzige Standort bietet uns Flexibilität, wir können das Probelokal jeden Tag nützen, ohne jemanden fragen zu müssen oder zu stören“, sagt er zur TT. „Wir brauchen Räume, die nur für die Musik da sind, etwa auch für interne Besprechungen.“ Künftig müsse man sich den Kameradschaftsraum mit sechs anderen Vereinen teilen, Nutzungskonflikte seien vorprogrammiert. Zudem sei man derzeit an die gut ausgebaute Landesstraße angeschlossen, die Zufahrt zur Volksschule sei hingegen einspurig. Auch die dort geplanten Lagerräume seien viel zu klein.
Die Musikkapelle habe sich „auf grundsätzliche Kritik zurückgezogen“, kontert Schmadl, „dadurch war es unmöglich, die Punkte sachlich abzuarbeiten – etwa mit dem Vertreter einer Akustikfirma, der mit ihnen eingehend Vorschläge erarbeiten wollte“. In Sachen Zufahrt verweist Schmadl auf den geplanten Umkehrplatz für Großraumbusse, mit dem sich auch mehrere Busunternehmen zufrieden gezeigt hätten.
Für Ärger bei der Bürgerliste sorgt wiederum ein Postwurf von „Unser Wattenberg“: Die Aussage, dass es sich bei der geplanten Kinderkrippe nur um eine Alterserweiterung von einem Jahr zum Kindergarten handle, stimme einfach nicht, so GR Irmgard Schafferer: „Kinder ab dem 18. Lebensmonat werden diese Krippe besuchen können.“ (md)