Womöglich keine EZB-Leitlinien für alte Problemkredite der Banken
Frankfurt/Washington (APA/Reuters) - Die EZB-Bankenaufsicht erwägt, in Aussicht gestellte Vorschläge zum Abbau des Altbestands an faulen Kre...
Frankfurt/Washington (APA/Reuters) - Die EZB-Bankenaufsicht erwägt, in Aussicht gestellte Vorschläge zum Abbau des Altbestands an faulen Krediten in den Bilanzen der Geldhäuser der Eurozone womöglich aufzugeben. Sie überlege noch, ob weitere Schritte, abhängig von den Fortschritten der einzelnen Institute, erforderlich seien, erklärten die Bankenwächter am Montag in Frankfurt auf Anfrage.
„Es ist noch keine Entscheidung gefallen und die nächsten Schritte werden immer noch geprüft.“
Insidern zufolge überlegten die Aufseher wegen eines starken politischen Gegenwinds, dies bis in den späteren Jahresverlauf auf Eis zu legen oder wahrscheinlicher sogar ganz ad acta zu legen, sagten drei mit dem Vorgang vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. Stattdessen würden die Kontrolleure dann fortfahren, im Rahmen ihrer aktuellen Möglichkeiten Druck auf einzelne Institute auszuüben.
Ende des dritten Quartals 2017 schleppten allein die großen Geldhäuser in der Eurozone noch faule Kredite im Umfang von 759 Milliarden Euro mit sich herum. Vor allem in Ländern wie Griechenland, Portugal und Italien ist das ein Problem, das die dortigen Banken bremst. Ursprünglich hatten die Bankenkontrolleure Vorgaben für den Abbau des Altbestandes bis Ende des ersten Quartals in Aussicht gestellt.
Die Führung der EZB-Bankenaufsicht werde über das Thema auf einer Sitzung im Mai beraten, sagte eine der mit der Situation vertraute Person. Eine Entscheidung werde im Juni erwartet.
~ WEB http://www.ecb.int ~ APA414 2018-04-23/15:17