Nicaraguas Opposition fordert nach Protesten freie Neuwahlen
Managua (APA/dpa) - Nach tagelangen gewalttätigen Protesten gegen die Regierung von Präsident Daniel Ortega fordert die Opposition in Nicara...
Managua (APA/dpa) - Nach tagelangen gewalttätigen Protesten gegen die Regierung von Präsident Daniel Ortega fordert die Opposition in Nicaragua Neuwahlen. Die Krise sei nur durch freie und demokratische Wahlen zu lösen, sagte Víctor Hugo Tinoco von der Oppositionspartei MRS am Montag der Deutschen Presse-Agentur.
„Die Proteste spiegeln den tiefen Konflikt zwischen dem Volk und der Diktatur wider“, sagte der frühere Vizeaußenminister. Vor der letzten Präsidentenwahl 2016 hatte Ortega die Opposition in dem mittelamerikanischen Land weitgehend ausgeschaltet.
Die jüngsten Proteste hatten sich an der geplanten Erhöhung der Sozialversicherungsbeiträge entzündet. Bei Zusammenstößen zwischen Demonstranten, Regierungsanhängern und Sicherheitskräften waren in den vergangenen Tagen nach Angaben von Menschenrechtsgruppen mindestens 26 Menschen ums Leben gekommen und Dutzende verletzt worden. Zudem wurden zahlreiche Geschäfte zerstört und geplündert.
Angesichts des Drucks der Menschen auf der Straße kassierte Ortega die umstrittene Reform wieder. „Die Leute werden die Rücknahme der Reform nicht als eine Lösung der Krise akzeptieren. Sie wollen, dass die seit Jahren andauernden Angriffe auf die Institutionen des Landes aufhören“, sagte Tinoco.