Den Wandel steuerbar machen
Vom 15. bis 31. August findet das „Europäische Forum Alpbach“ statt. Der zweiwöchige Kongress beschäftigt sich mit Umbrüchen und gesellschaftlichen Spannungen. US-Nobelpreisträger Stiglitz ist Eröffnungsredner.
Wien –Unter dem Generalthema „Diversität und Resilienz“ steht heuer das Europäische Forum Alpbach. „Zwei sperrige Begriffe eigentlich“, gesteht Forums-Präsident Franz Fischler bei einer Pressekonferenz ein, bei der es erste Einblicke in das Programm gibt. Trotzdem seien diese wichtig. Schließlich gehe es darum, dass es für die Zukunft der Gesellschaften und global entscheidend sei, „widerstandsfähige gesellschaftliche Systeme“ zu haben. „Diversität ist eine der zentralen Möglichkeiten, wie man diese Resilienz stärken kann“, unterstreicht der Ex-EU-Kommissar. Konkret heißt das, „dass wir imstande sind, Wandel und Umbrüche besser steuern zu können“ – ob in Bezug auf Wirtschaft, Politik, Gesellschaft oder Wissenschaft. Und es geht laut Fischler um nichts weniger als „die Vorbereitung auf die Zukunft“.
Mehr als 800 Sprecher aus rund 100 Ländern und etwa 5000 Teilnehmer werden erwartet. Man wolle gar nicht weiter wachsen, sagt Fischler: „Wir haben nicht vor, das Forum ständig zu vergrößern.“ Schön wäre es trotzdem, wenn mehr „Leute aus der Umgebung“ kommen würden, ruft Fischler die Tiroler auf. Für Philippe Narval, Geschäftsführer des Europäischen Forums, gelingt es dem Kongress in Alpbach, „Vertrauensnetzwerke“ zu schaffen, die für viele Teilnehmer eine enorme Wirkung entfalten.
Das Forum fällt in die Zeit der österreichischen EU-Ratspräsidentschaft im zweiten Halbjahr, und diese wird laut Fischler eine Rolle spielen. Geplant sind eine Veranstaltung zum Thema „Neue Perspektiven zur EU-Erweiterung“ mit Bundespräsident Alexander Van der Bellen und EU-Kommissar Johannes Hahn, wo es um den Westbalkan gehen soll. Anlässlich des 70. Jahrestages der Staatsgründung wird es bei den Politischen Gesprächen um Israel gehen, wie Narval bei der Präsentation sagt. Zum Thema „Globale Transformationen für eine nachhaltige Zukunft“ ist eine Runde mit dem ehemaligen UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon und Altbundespräsident Heinz Fischer geplant. Auch die Bundesregierung weilt in Alpbach. „Ihr seid herzlich willkommen“, lautet die Einladung Fischlers an die Regierungsmitglieder. Verknüpft mit der Bitte: „Aber bitte nicht alleine.“ Alle haben zugesagt, verrät Fischler. Welche Gäste in Begleitung von Kanzler, Vizekanzler und Ministern nach Alpbach kommen, sei aber noch nicht fixiert. (ritz, APA)