Fußball: Ethikvorwurf gegen FIFA-Generalsekretärin Samoura - BBC
Zürich (APA/dpa) - Wenige Wochen vor dem WM-Anpfiff in Russland droht der FIFA ein Skandal um die bevorstehende Wahl des Turnier-Gastgebers ...
Zürich (APA/dpa) - Wenige Wochen vor dem WM-Anpfiff in Russland droht der FIFA ein Skandal um die bevorstehende Wahl des Turnier-Gastgebers 2026. Wie der englische Sender BBC am Mittwoch berichtet, wurde die Generalsekretärin Fatma Samoura bei der Ethikkommission des Fußball-Weltverbandes angezeigt.
Der Senegalesin wird demnach ein Interessenskonflikt wegen eines nicht publik gemachten verwandtschaftlichen Verhältnisses mit dem früheren Profi El Hadji Diouf vorgeworfen, der als Botschafter für die WM-Bewerbung Marokkos arbeitet. Samoura bezeichnete die Vorwürfe laut BBC als „dürftig“.
Die Anschuldigungen setzten eine Reihe von Ungereimtheiten um den Vergabe-Prozess für das Turnier 2026 fort. Im BBC-Bericht wird auch eine anonyme FIFA-Quelle genannt, die behauptet, dass FIFA-Präsident Gianni Infantino gezielt Einfluss genommen habe, um der marokkanischen Bewerbung zu schaden. In einer Reaktion verwies die FIFA auf die neuen strikten Regularien zur WM-Vergabe. Der Prozess sei so „fair, objektiv und transparent wie möglich“.
Verbandschef Infantino gilt als Unterstützer der Dreier-Kandidatur der USA mit Mexiko und Kanada. Stimmberechtigt ist Infantino wie auch Samoura allerdings nicht. Erstmals wird der WM-Gastgeber am 13. Juni von 207 FIFA-Mitgliedsländern beim Kongress bestimmt. Hier werden Marokko realistische Chancen gegen das Amerika-Trio eingeräumt.
Bei der jüngsten Sitzung des FIFA-Councils hatte Infantino nach Informationen der deutschen Presseagentur dpa gegen Proteste aus Afrika und Europa durchgesetzt, dass die fünfköpfige Task Force um Samoura-Stellvertreter Zvonimir Boban einen WM-Bewerber nach ihren derzeitigen Inspektionsbesuchen von der Wahl wegen struktureller Defizite ausschließen darf. Dieses Schicksal könnte Marokko drohen.