Berlusconi gegen Fünf Sterne: „Wähler fühlen sich wie vor Hitler“

Rom (APA) - Während die Konsultationen zur Regierungsbildung in Rom laufen, hat Italiens Ex-Premier Silvio Berlusconi, Chef der Mitte-rechts...

Rom (APA) - Während die Konsultationen zur Regierungsbildung in Rom laufen, hat Italiens Ex-Premier Silvio Berlusconi, Chef der Mitte-rechts-Allianz, vor der „Gefahr“ eines Kabinetts unter Führung der populistischen Fünf Sterne-Bewegung gewarnt. „Wir stehen vor einer akuten Gefahr“, warnte Berlusconi bei einer Wahlveranstaltung am Mittwoch in Triest.

„Vor einigen Tagen habe ich mit einigen Wählern gesprochen und sie gefragt, wie sie sich vor dieser politischen Bewegung fühlen, die man bestimmt nicht als demokratisch bezeichnet hat. Ein Mann antwortete mir: ?Ich glaube wir fühlen uns wie die Juden, als Hitler auf der politischen Szene erschienen ist ?“, sagte Berlusconi in Bezug auf die Fünf Sterne-Bewegung. Diese führt zurzeit politische Konsultationen mit der bisher regierenden Demokratischen Partei (PD) für eine neue Regierung in Rom.

Bei den Konsultationen in Rom unter der Leitung des Präsidenten der Abgeordnetenkammer, Roberto Fico, drängt die Fünf-Sterne-Bewegung auf eine gemeinsame Regierung mit der Demokratischen Partei (PD). Fico trifft am Donnerstag wieder die Delegationen der Fünf Sterne-Bewegung und der PD und wird danach Staatschef Sergio Mattarella über das Ergebnis seiner Gespräche berichten. Sollte Ficos Konsultationsrunde scheitern, wird die Fünf Sterne-Bewegung Neuwahlen fordern, sagte Spitzenpolitiker Luigi Di Maio nach Medienangaben.

Mattarella erteilte Fico den Sondierungsauftrag, nachdem er selber in den vergangenen Wochen zwei Konsultationsrunden erfolglos beendet hatte. Auch Senatspräsidentin Maria Elisabetta Alberti Casellati war vergangene Woche bei den Sondierungsgesprächen gescheitert.

Zwar wurde die Fünf-Sterne-Bewegung mit 32 Prozent stärkste Einzelkraft. Insgesamt hatte aber die Mitte-Rechts-Allianz um die rechtspopulistische Lega und Berlusconis Forza Italia mit 36 Prozent mehr Stimmen bekommen. Die PD hatte mit 17 Prozent die Parlamentswahlen klar verloren.