Europas Leitbörsen schließen einheitlich tiefer

Frankfurt am Main (APA) - Die europäischen Leitbörsen sind am Mittwoch einheitlich mit Kursverlusten aus dem Handel gegangen. Der Euro-Stoxx...

Frankfurt am Main (APA) - Die europäischen Leitbörsen sind am Mittwoch einheitlich mit Kursverlusten aus dem Handel gegangen. Der Euro-Stoxx-50 fiel um 0,71 Prozent auf 3.485,83 Zähler.

Weiter steigende Zinsen haben die europäischen Aktienmärkte zur Wochenmitte belastet. Hinzu kamen die jüngsten Aussagen von US-Präsident Donald Trump, der beim Treffen mit seinem französischen Amtskollegen Emmanuel Macron neue Drohungen an den Iran gerichtet hatte. Das weckt Sorgen über die Nachhaltigkeit des bisherigen Atomabkommens.

In den USA waren bereits am Dienstag erneut Inflationssorgen aufgekeimt, denn die Rendite richtungsweisender zehnjähriger Staatsanleihen sprang erstmals seit Jänner 2014 wieder auf 3 Prozent. Als Grund dafür gelten steigende Rohstoffpreise und folglich höhere Inflationserwartungen. Steigende Zinsen schmälern die Attraktivität von Aktien im Vergleich zu festverzinslichen Wertpapieren.

„Wir haben es gerade mit der unheilvollen Entwicklung hoch bewerteter Aktien zu tun, die sich gegen steigende Zinsen am Rentenmarkt behaupten müssen“, kommentierte ein Marktanalyst von CMC Marktets die Entwicklungen.

Für Bewegung sorgten auch aktuelle Unternehmensergebnisse. So gewannen in Frankfurt Linde nach Zahlenvorlage 3,85 Prozent. Kurz vor der Fusion mit dem US-Wettbewerber Praxair gehörte der Industriegasekonzern zu den Lichtblicken im DAX. Der starke Euro drückte zu Jahresbeginn zwar auf den Umsatz, operativ legte das Ergebnis aber zu.

Unter den Einzelwerten im Euro-Stoxx standen die Papiere des Linde-Konkurrenten Air Liquide im Fokus, die nach vorgelegten Umsatzzahlen 0,94 Prozent verloren. Der starke Euro zehrte an den gut gelaufenen Geschäften des Anlagenbauers und Industriegase-Konzerns.

Sicro stiegen um knapp drei Prozent und profitierten zum Jahresauftakt von florierenden Geschäften mit Chips für Autos und die Vernetzung in Industrie und Privathaushalten. Auch für das zweite Quartal und das Gesamtjahr zeigte sich der italienisch-französische Konzern zuversichtlich.

Um 4,6 Prozent ging es für die Anteilsscheine von Kering aufwärts. Ein boomendes Geschäft mit der Luxusmarke Gucci verschaffte der Konzernmutter einen guten Start ins neue Jahr. Die Erwartungen von Analysten übertraf Kering mit seinen Umsatzzahlen deutlich.

Beim Blick auf Schweizer Aktien stachen die Anteilsscheine der Credit Suisse mit einem Kursplus von rund 3,5 Prozent im SMI hervor. Die Großbank startete ebenfalls besser in das Jahr 2018 als erwartet. Der Gewinn im ersten Quartal stieg um 16 Prozent und damit deutlicher als Analysten prognostiziert hatten.

~ ISIN EU0009658145 ~ APA523 2018-04-25/18:05