Börse Frankfurt im Eröffnungshandel auf Erholungskurs

Frankfurt am Main (APA/dpa-AFX) - Nach einem schwachen Start hat sich der DAX am Donnerstag auf einen sehr vorsichtigen Erholungskurs begebe...

Frankfurt am Main (APA/dpa-AFX) - Nach einem schwachen Start hat sich der DAX am Donnerstag auf einen sehr vorsichtigen Erholungskurs begeben. Negativ aufgenommene Unternehmenszahlen von Konzernen wie der Lufthansa und Covestro drückten den am Vortag schon deutlich gesunkenen Leitindex zuerst ins Minus, dann aber berappelte der DAX sich und schaffte zaghaft die Wende ins Positive. Zuletzt legte das deutsche Kursbarometer knapp um 0,06 Prozent auf 12.429,45 Punkte zu.

In der zweiten deutschen Börsenreihe war die Tendenz uneinheitlich: Der Index der mittelgroßen Werte MDAX fiel um 0,10 Prozent auf 25.562,16 Punkte. Eine klare Erholungsbewegung verbuchte daher nur das Technologiewerte-Barometer TecDAX für sich. Der Index legte um 0,51 Prozent auf 2.579,72 Punkte zu. Auf europäischer Bühne bewegte sich der Euro-Stoxx-50 per Saldo kaum von der Stelle.

„Der DAX sucht noch seine Richtung“, fasste Marktanalyst Jochen Stanzl von CMC Markets am Morgen das Geschehen zusammen. Neben der Berichtssaison hatten die Anleger den US-Anleihemarkt im Blick, der sich zuletzt als Bremsklotz erwiesen hatte. Die Rendite zehnjähriger US-Anleihen verbleibt über der Drei-Prozent-Marke und damit auf ihrem höchsten Niveau seit vier Jahren.

Gespannt wird außerdem nach Frankfurt geblickt, wo am Nachmittag der nächste Zinsentscheid in der Eurozone ansteht - auch wenn wesentliche Änderungen in der Kommunikationsweise als unwahrscheinlich gelten. „Der Europäischen Zentralbank sind heute die Hände gebunden“, merkte Stanzl an. Er sieht die Währungshüter in einer Bredouille zwischen dem Wunsch nach einer normalisierten Geldpolitik, aber nur niedrigem Handlungsdruck durch eine geringe Inflation.

Auf Unternehmensseite sahen die Anleger im Dax mehr Schatten als Licht: Allen voran ging es für die Papiere der Lufthansa sehr deutlich um mehr als 5 Prozent bergab. Die Ergebnisse des ersten Quartals hätten die Erwartungen wegen höherer Kosten für die Integration von Eurowings etwas verfehlt, sagte ein Marktteilnehmer. Die Aktie fiel auf ihren tiefsten Stand seit Oktober.

Nur wenig besser erging es den Covestro-Aktionären, die bei ihren Papieren einen Abschlag von knapp 3,2 Prozent einstecken mussten - obwohl der Jahresauftakt des Kunststoffkonzerns eigentlich auf positive Reaktionen stieß. Die Papiere waren auch recht solide gestartet, in den ersten Handelsminuten fand aber ein regelrechter Abverkauf statt.

Nach einem Gewinneinbruch starteten die Aktien der Deutschen Bank deutlich schwächer. Dann aber schüttelten die Aktionäre ihre Sorgen ab und konzentrierten sich darauf, dass neue Konzernchef Christian Sewing bei seinen Umbauplänen auf die Tube drückt. Zweieinhalb Wochen nach seiner Beförderung streicht er in den USA das Investmentbanking zusammen. Die Aktie stand daraufhin in etwa auf Vortagsniveau.

Ein Lichtblick im DAX war der Autosektor: Allen voran kletterten Volkswagen nach Zahlen der Kernmarke VW um fast 3 Prozent. Die Branche insgesamt erhielt Rückenwind von neuen Spekulationen über einen gelockerten Zugang zum wichtigen chinesischen Automarkt. BMW und Daimler kletterten um bis zu 0,8 Prozent.

Unter den Nebenwerten gab es nach Zahlen ebenfalls viel Freud und Leid: Während die Aktien des Gabelstaplerherstellers Kion im MDAX um 7 Prozent absackten, weil die Zahlen enttäuschten und Sorgen um die Auftragslage hervorriefen, ging es für die Papiere von Aixtron im TecDAX wegen nach oben präzisierter Jahresziele um 8 Prozent nach oben.

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