Asthma - Auch schwere Fälle gut behandelbar
Wien (APA) - Auch schwere Fälle von Asthma sind effizient behandelbar. Darauf wiesen Experten am Donnerstag bei einer Pressekonferenz in Wie...
Wien (APA) - Auch schwere Fälle von Asthma sind effizient behandelbar. Darauf wiesen Experten am Donnerstag bei einer Pressekonferenz in Wien im Vorfeld des Welt-Asthma-Tags am 1. Mai hin. Die Krankheit ist zwar nicht heilbar, mit Hilfe richtiger Medikamente aber kontrollierbar.
Asthma in seiner schweren Form betrifft rund fünf Prozent der Patienten, deren Zahl in Österreich in den vergangenen Jahren beständig gestiegen ist. Eine von Wiener Experten durchgeführte Studie wies eine Zunahme von 13 Prozent binnen fünf Jahren aus. Von Asthma betroffen sind in Österreich rund fünf Prozent der Erwachsenen und jedes zehnte Kind.
„Der Einsatz von Biologika hat die Asthma-Therapie revolutioniert und die Therapietreue enorm günstig beeinflusst“, erklärte Bernd Lamprecht, Vorstand der Klinik für Lungenheilkunde am Universitätsklinikum Linz und Generalsekretär der Österreichischen Gesellschaft für Pneumologie (ÖGP). Bei Biologika handelt es sich um therapeutische Moleküle. Vereinfacht ausgedrückt machen sie Zielstrukturen unschädlich, die an allergischen Reaktionen und Entzündungsprozessen beteiligt sind.
Der effiziente Einsatz solcher Medikamente in schweren Fällen setzt voraus, dass die spezielle Erscheinungsform der Krankheit exakt identifiziert wird, um die maßgeschneiderten Biologika zu finden. „Dieses Prozedere ist komplex und kann nur vom Spezialisten durchgeführt werden“, betonte Lamprecht. In der Regel seien Biologika exzellent verträglich, sagte der Linzer Pneumologe.
Das Um und Auf bei der Therapie ist die ordnungsgemäße Anwendung von Medikamenten und die richtige Handhabung von Inhalatoren, über die Mittel verabreicht werden. Hapern kann es - wie bei allen chronischen Erkrankungen - auch an der Compliance, das heißt an der Therapietreue: Wenn behandlungsbedingt symptomfreie Patienten meinen, ein bisschen weniger tut‘s auch, muss das nicht unbedingt richtig sein.
Bei Kindern und Jugendlichen sei das allergische Asthma die am häufigsten auftretende Form, sagte Ernst Eber, Vorstand der Grazer Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde und ÖGP-Vizepräsident. „Für schweres allergisches Asthma sind zumeist Hausstaubmilben und Katzen verantwortlich, da es sich hier um Ganzjahresallergene handelt, die aufgrund ihrer Partikelgröße leicht inhalierbar sind“, erklärte Eber.
Neben Allergenen gibt es eine Reihe weiterer Faktoren, welche die Entstehung von Asthma begünstigen und zum Teil vermeidbar sind. „An erster Stelle steht die Vermeidung von Passivrauchbelastung des Kindes im Mutterleib sowie des Babys nach der Geburt“, sagte ÖGP-Präsident Peter Schenk, Leiter der Pneumologie am Landesklinikum Hochegg in Niederösterreich. „Kein Faktor ist in der Asthma-Prävention so wichtig wie dieser.“ Ein weiterer Risiko-Faktor, der erst in den vergangenen Jahren erforscht wurde, ist ein zu geringes Lungenvolumen bei der Geburt. Einer höheren Gefährdung ausgesetzt sind auch Kinder, die per Kaiserschnitt zur Welt kamen und solche, die in einer zu „sauberen“ Umgebung aufwachsen.
Eine ganz wesentliche Rolle bei der Entstehung von Asthma spielen Umweltgifte. Sie belasten auch Pflanzen, die mit einer vermehrten Produktion von Pollen reagieren. Außerdem verbinden sich Dieselabgase mit Pollen und bilden ein Konglomerat, das stark allergisch wirkt.