Grenzort Panmunjom: „Der furchterregendste Ort der Erde“
Panmunjom/Pjöngjang (APA/dpa) - Das Grenzdorf Panmunjom hat der frühere US-Präsident Bill Clinton einmal als den „furchterregendsten Ort der...
Panmunjom/Pjöngjang (APA/dpa) - Das Grenzdorf Panmunjom hat der frühere US-Präsident Bill Clinton einmal als den „furchterregendsten Ort der Erde“ beschrieben. Der deutsche Alt-Bundespräsident Richard von Weizsäcker sprach vom „letzten Bollwerk des Kalten Kriegs“: Stacheldraht, Elektrozäune und Gräben umgeben das Gemeinsame Sicherheitsareal (JSA), das inmitten der Demilitarisierten Zone (DMZ) liegt.
Es ist der einzige Ort, an dem sich Soldaten Nordkoreas sowie Südkoreas und der USA nur wenige Meter voneinander entfernt von Angesicht zu Angesicht gegenüberstehen.
Auf südkoreanischer Seite der JSA hat das von den USA angeführte UN-Kommando (UNC) das Sagen. Südkorea wurde während des Korea-Kriegs von 1950 bis 1953 von UN-Truppen unterstützt. In Panmunjom wurde 1953 auch das immer noch gültige Waffenstillstandsabkommen unterzeichnet. Daher wird Panmunjom auch als „Waffenstillstandsdorf“ bezeichnet.
Der vier Kilometer breite Streifen der Demilitarisierten Zone ist eine der am strengsten bewachten, am stärksten verminten und „heißesten“ Grenzen der Welt. Über rund 240 Kilometer wurde diese militärische Pufferzone zum Ende des Korea-Krieges quer durch die Halbinsel entlang des 38. Breitengrades geschaffen und bildet heute die de-facto-Grenze. Mehrere Hunderttausend verfeindeter Soldaten stehen sich entlang der Grenze gegenüber.
Völkerrechtlich befinden sich beide koreanische Staaten seit dem Ende ihres Bruderkriegs vor 65 Jahren noch im Kriegszustand. Einen Friedensvertrag hat es nie gegeben.