Zum Tod verurteilte Christin: Neue Bewegung im Fall Asia Bibi
Vatikanstadt (APA) - Im Fall der in Pakistan wegen angeblicher Blasphemie zum Tod verurteilten Christin Asia Bibi gibt es neue Bewegung. Lau...
Vatikanstadt (APA) - Im Fall der in Pakistan wegen angeblicher Blasphemie zum Tod verurteilten Christin Asia Bibi gibt es neue Bewegung. Laut Medienberichten hat der Vorsitzende des Obersten Gerichtshofs, Saqib Nisar, gegenüber dem Anwalt Bibis erklärt, dass er schon bald einen Termin für die immer wieder verschobene Berufungsverhandlung festlegen und dabei selbst den Vorsitz führen werde, berichtet die Kathpress.
Am Freitag nahmen in Pakistan zahlreiche Christen an einem Gebets- und Fasttag für die fünffache Mutter teil, die seit 2009 im Gefängnis sitzt. „Unsere Hoffnung und unser Herz sind bei Asia Bibi. Wir bitten Gott um ihre Freiheit und den Frieden“, sagte der katholische Erzbischof von Lahore, Erzbischof Sebastian Shaw. Ende Februar hatte Papst Franziskus den Ehemann und eine Tochter Bibis im Vatikan empfangen.
Asia Bibi ist eines der bekanntesten Opfer der umstrittenen Blasphemiegesetze in Pakistan. Ihr war 2009 von zwei Arbeitskolleginnen vorgeworfen worden, sich beleidigend über den im Islam als Propheten verehrten Religionsgründer Mohammed geäußert zu haben, was sie selbst bestreitet.
Im November 2010 wurde Asia Bibi als erste Frau in Pakistan zum Tod verurteilt. Das 2010 ausgesprochene Todesurteil durch Strang wurde zunächst 2014 vom Berufungsgericht in Lahore bestätigt. 2015 setzte der Oberste Gerichtshof die Todesstrafe aus und machte damit den Weg frei für die erneute Anhörung. Im Oktober 2016 wurde die Berufungsverhandlung vertagt, nachdem sich einer der beteiligten Richter für befangen erklärt hatte. Seither kam kein neuer Gerichtstermin zustande.