Deutsches Handwerk mit guter Auftragslage - Fachkräftemangel belastet
Berlin (APA/AFP) - Wer ein Haus bauen will, sollte seine Aufträge an die Handwerker langfristig planen: Die Auftragsreichweite im Bauhauptge...
Berlin (APA/AFP) - Wer ein Haus bauen will, sollte seine Aufträge an die Handwerker langfristig planen: Die Auftragsreichweite im Bauhauptgewerbe beträgt derzeit mehr als zwölf Wochen, wie der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) am Montag mitteilte. Vor allem in Ballungsräumen müssten Bauherren daher „rechtzeitig planen“, riet der ZDH anlässlich der Vorstellung seines aktuellen Konjunkturberichts.
Die Auslastung der betrieblichen Kapazitäten im Handwerk sei im ersten Quartal 2018 mit 80 Prozent auf einen „neuen Höchststand“ gestiegen, teilte der ZDH mit. Alle Handwerksgruppen seien stärker ausgelastet als vor einem Jahr, was auch am milden Wetter liege. Der Verband rechnet für 2018 mit einem Umsatzplus im Gesamthandwerk von drei Prozent.
Wegen der guten konjunkturellen Lage erhöhen die Betriebe derzeit ihre Investitionen und rüsten auch personell auf - die Zahl der Beschäftigten stieg im ersten Quartal leicht an. Die Firmen würden „gerne auch noch mehr beschäftigen“, fänden wegen des anhaltenden Fachkräftemangels aber „kaum geeignete Mitarbeiter“, erklärte der ZDH.
Zwar bewerteten derzeit 55 Prozent der Betriebsinhaber ihre Geschäftslage als gut, das sei ein Anstieg von fünf Punkten im Vergleich zum Vorjahresquartal. Zugleich sei aber allen klar, „dass sich der Konjunkturhimmel wieder verdüstern kann“. Es gebe daher trotz der guten Zahlen keinen Grund sich zurückzulehnen - so müssten Herausforderungen wie die digitale Transformation der Betriebe, der demografische Wandel und der Fachkräftemangel gemeistert werden, mahnte der ZDH.