Erdogan bezeichnet Vorgehen Israels als „Genozid“

Ankara/Jerusalem (APA/dpa/AFP) - Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan hat das Vorgehen Israels im Gazastreifen als „Genozid“ b...

Ankara/Jerusalem (APA/dpa/AFP) - Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan hat das Vorgehen Israels im Gazastreifen als „Genozid“ bezeichnet. „Das was Israel macht, ist ein Genozid. Egal von welcher Seite er kommt, von Amerika oder von Israel, ich verfluche dieses humanitäre Drama, diesen Genozid“, sagte Erdogan nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu am Montagabend.

Erdogan ordnete drei Tage Trauer für die am Montag getöteten Palästinenser an. Zudem beorderte die Türkei ihre Botschafter in Israel und den USA zurück, wie Vize-Regierungschef Bekir Bozdag in Ankara sagte. Die Botschafter werden demnach „zu Beratungen“ zurückgerufen. Kurz zuvor hatte bereits Südafrika als Reaktion auf das Vorgehen der israelischen Armee im Gazastreifen seinen Botschafter in Israel zurückbeordert.

Am Montag hatten die USA ihre Botschaft in Jerusalem eröffnet. Im Gazastreifen kam es parallel zu gewaltsamen Protesten, bei denen israelische Soldaten mehr als 50 Palästinenser erschossen. Rund 2.800 weitere Menschen wurden verletzt, rund die Hälfte davon durch Schüsse, wie das Gesundheitsministerium in Gaza mitteilte.

Die Proteste richten sich auch gegen die seit mehr als einem Jahrzehnt bestehende Blockade des Gazastreifens durch Israel und Ägypten. Die Palästinenser erinnern außerdem an die Flucht und Vertreibung Hunderttausender im Zuge der israelischen Staatsgründung vor 70 Jahren.