Transfergeflüster

Zukunft von Wacker und Wattens beginnt bereits vor dem Finale

Wacker-Coach Karl Daxbacher muss seinen Kader für die Bundesliga aufrüsten.
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Beim FC Wacker und der WSG Wattens müssen jetzt die Weichen gestellt werden, damit die Saisonziele 2019/20 erreicht werden können.

Von Wolfgang Müller und Alex Gruber

FC Wacker Innsbruck: Die feurige Titelparty ist schon wieder Schnee von gestern, die letzten drei Runden – hoffentlich für sehr lange – in der zweitklassigen Sky Go Erste Liga will der FC Wacker meisterwürdig absolvieren und parallel schon den erstklassigen Kader für die kommende Saison zusammenbasteln. „Die meisten Verträge wurden schon verlängert oder die Optionen gezogen“, hat General Manager Alfred Hörtnagl das Aufsteigergerüst weiter an Bord. Noch nicht verlängert sind die FCW-Arbeitspapiere von Dimitry Imbongo, Harald Pichler und Armin Hamzic. „Ich muss erst mit den Spielern reden“, will sich Hörtnagl noch nicht festlegen.

Fakt ist und bleibt, dass man auf dem Transfermarkt aktiv werden muss, um zwei Kader – die Profis in der tipico-Bundesliga und die Amateure in der neu formierten Sky Go Erste Liga – auf die Beine zu stellen. „Verstärkungen in allen Formationen“, bestätigt auch Trainer Karl Daxbacher die Erfordernisse, um oben mithalten zu können. Genau das hat man auch vor, nur die Mittel sind halt sehr beschränkt oder eben noch nicht vorhanden. Mit knapp sechs Millionen Euro Jahresbudget – das durchschnittliche Saisonbudget aller Bundesligisten ohne Salzburg beträgt übrigens 15 Millionen Euro – ist der bisherige Kader abgedeckt. Die gegenwärtigen ernüchternden Zahlen sieht man beim Tiroler Traditionsclub nach dem sportlichen Höhenflug als klaren Auftrag, alle Hebel in Bewegung zu setzen, damit der Profifußball in Innsbruck nachhaltig gewährleistet werden kann. Schon in den nächsten Tagen wird eine schwarzgrüne Großoffensive gestartet.

WSG Wattens: So klar und auch mutig war das Statement von Sportmanager Stefan Köck selten: „Wir wollen am Transfermarkt schon mit dem ein oder anderen Aushängeschild ein Zeichen setzen, um ganz vorne dabei sein zu können. Wir brauchen drei bis vier Führungsspieler.“ Und dafür werde der Blick in die Regionalliga Ost (einer wie Dino Kovacec kam ja von Rapids Amateuren) oder über die deutsche Landesgrenze – beispielsweise in den bayerischen Raum (3. und 4. Liga) – nicht reichen. Man muss für den Aufstiegskampf in der kommenden 16er-Liga auch weiter oben schauen.

Die Abgänge der beiden Leistungsträger Drazen Kekez und Flo Buchacher (FC Wacker) legen Handlungsbedarf in der Defensivzone nahe: „Ein bis zwei starke Verteidiger, idealerweise einer davon ein Linksfuß, sowie einen zentralen Mittelfeldspieler wie Stürmer wollen wir noch an Bord holen.“ Aber keinen, so Köck, der sich bei den Kristallstädtern nur einen schönen Karriereherbst machen will. Die Aktie Timo Gebhart (1860 München) behält man im Auge, das Gerücht um einen kamerunischen Ex-Teamspieler habe sich zerschlagen. Von der Verletztenfront kehren im Sommer wieder die Routiniers Flo Mader und Florian Toplitsch in die Mittelfeldzentrale zurück. Bei den Juve-Leihgaben (Tamba, Toure, Pellizzari) stehen Gespräche indes noch aus.

Drei Runden vor dem Saisonende – nächstes Heimspiel am Freitag (18.30 Uhr) gegen Wiener Neustadt – sind die Ansagen klar: Die Grünweißen wollen auf Sicht dem FCW in die oberste Liga folgen. Ein Weg, den vom aktuellen Kader nicht alle mitgehen werden (können).