Österreich bei Stromversorgungs-Sicherheit im EU-Spitzenfeld
Brüssel/Wien (APA) - Österreich liegt bei der Stromversorgungs-Sicherheit im EU-Spitzenfeld. Der Präsident von Österreichs Energie, Leonhard...
Brüssel/Wien (APA) - Österreich liegt bei der Stromversorgungs-Sicherheit im EU-Spitzenfeld. Der Präsident von Österreichs Energie, Leonhard Schitter erklärte in Brüssel, es gebe nur fünf Minuten Ausfall pro Jahr. Dagegen liege Tschechien beispielsweise bei über 120 Minuten und Italien bei 94 Minuten Stromausfall. Von Österreichs Ratspräsidentschaft wünscht sich Schitter die Finalisierung des Clean-Energy-Pakets.
Für die Alpenrepublik gebe es das langfristige Ziel, bis 2030 zu 100 Prozent den Strom aus heimischer Erneuerbarer Energie zu erzeugen. Dazu brauche es aber Investitionen von 50 Milliarden Euro, um den Ausbau mit 35 Terawatt erreichen zu können. Dies betreffe Wasserkraft, Photovoltaik und Wind. Bei Wind bedeute es mehr als eine Verdoppelung der derzeit 1.200 Anlagen. Bei Photovoltaik müsste es sogar 14 mal so viel geben - von einer Terawattstunde auf 14. Die gesamte verfügbare Dachfläche liege bei 170 Quadratkilometern. Notwendig wären davon 115 Quadratkilometer.
Wobei Schitter gleichzeitig darauf hinwies, dass sich die Technik immer weiterentwickle. Auch bei der Stromspeicherung werde es in den nächsten Jahren „Quantensprünge“ geben. Bei der gesamten Klima-Energiestrategie sei auch die Mobilität, also Elektroautos, eingepreist. Derzeit verbrauche Österreich 70 Terrawattstunden, wobei zehn importiert werden. „Wir müssen also nicht nur den Mehrverbrauch in Österreich erzeugen, sondern auch die Nettoimporte reduzieren oder gegen Null gehen“.
Österreich sei beim Ökostrom mit einem Anteil von derzeit 70 Prozent Spitzenreiter europaweit. Der Strompreis werde sich mit der Trennung des gemeinsamen Marktgebietes Deutschland-Österreich im Herbst 2018 werde erhöhen, sagt Schitter. Allerdings werde das für einen durchschnittlichen Haushalt lediglich zwischen 7,5 und 21 Euro im Jahr an Mehrkosten bedeuten.
Schitter fordert, um die Ziele verwirklichen zu können, auch den Abbau von bürokratischen Hemmnissen. Projekte müssten schneller umgesetzt werden können. Wenn dafür fünf Jahre vergehen, sei dies nicht zukunftsträchtig. Notwendig seien Beschleunigungen und Verfahrensvereinfachungen. Dies sei auch unabdingbar, um Investitionen rascher tätigen zu können. Dazu sei auch der Netzausbau erforderlich, ohne den man nicht weiterkommen könne.