Breitspurbahn - Burgenlands Gemeinden „nicht verhandlungsbereit“

~ --------------------------------------------------------------------- KORREKTUR-HINWEIS In APA227 vom 16.05.2018 muss es im fünften Absatz...

~ --------------------------------------------------------------------- KORREKTUR-HINWEIS In APA227 vom 16.05.2018 muss es im fünften Absatz, erster Satz richtig heißen: ...voraussichtlich fünf Kilometer langen und 300 Meter breiten Verladebahnhofs (nicht: ...drei Kilometer breiten...) --------------------------------------------------------------------- ~ Parndorf/Wien (APA) - Die Anrainergemeinden des geplanten Verladebahnhofs für die Transsibirische Breitspurbahn haben sich am Mittwoch gegen den bei Parndorf im Nordburgenland vorgesehenen Bahnhof ausgesprochen. „Wir lehnen ihn absolut ab“, meinte der Parndorfer Bürgermeister Wolfgang Kovacs (LIPA) vor Journalisten. „Ich bin nicht diskussionsbereit, nicht verhandlungsbereit“, betonte Kovacs.

„Die Gemeinde Parndorf wird nie und nimmer eine Zustimmung zu irgendeiner Widmung da draußen geben“, betonte der Ortschef. Die Parndorfer seien ein „kriegerisches Volk, wenn es drauf ankommt“. Die Bürgermeister der beiden anderen Anrainergemeinden - Neudorf und Bruckneudorf - zeigten sich ebenfalls ablehnend gegenüber dem Projekt. Der Bürgermeister von Bruckneudorf, Gerhard Dreiszker (SPÖ), gab sich kämpferisch: „Auch wir kennen uns aus mit Demonstrationen.“

Das Land wolle die Gemeinden unterstützen und nicht gegen diese agieren, meinte Landeshauptmann Hans Niessl (SPÖ). Man vertrete die Interessen der Kommunen „und ich - das sage ich auch ganz deutlich - vertrete die Interessen der Bürgerinnen und Bürger, die in der Region leben“, sagte Niessl. Der Landeshauptmann stellte klar, dass es für das Logistikzentrum eine entsprechende Widmung im Bereich der Raumplanung benötige „und ohne Gemeinde gibt es keine Widmung“. Das Land habe im Bereich des Vogel- und Umweltschutzes ebenfalls rechtliche Möglichkeiten.

Der Landeschef und die Bürgermeister kritisierten vor allem, dass sie kaum Informationen zum Projekt erhalten hätten. „Uns ist es wichtig, dass informiert wird, dass es hier Transparenz gibt und dass nicht drübergefahren wird“, erklärte Niessl. Laut Kovacs habe niemand mit der Gemeinde gesprochen, erste Informationen habe es erst vonseiten des Landes gegeben. Bei einem Treffen mit der ÖBB seien „Halbwahrheiten“ erzählt worden.

Die Gemeinden befürchten als Folgen des voraussichtlich fünf Kilometer langen und 300 Meter breiten Verladebahnhofs eine Einschränkung des Naherholungsraumes und massive Belastungen durch den Verkehr. Laut dem Bürgermeister von Neudorf, Karel Lentsch (SPÖ), sei mit schätzungsweise 650 Lkw pro Tag zu rechnen.

Die Bundesregierung hatte zuletzt angekündigt, die Verlängerung der Transsibirischen Breitspurbahn bis in den Raum Wien vorantreiben zu wollen. Für den dazu notwendigen Güter-Umladeknoten auf EU-Normalspur wurde Parndorf als voraussichtlicher Standort genannt.

~ WEB http://www.oebb.at/ ~ APA356 2018-05-16/13:33