Hamas: 50 der getöteten Palästinenser waren Mitglieder
Gaza (APA/dpa) - Ein Großteil der bei den Gaza-Protesten am Montag und Dienstag getöteten Palästinenser waren Hamas-Mitglieder. 50 der 62 hä...
Gaza (APA/dpa) - Ein Großteil der bei den Gaza-Protesten am Montag und Dienstag getöteten Palästinenser waren Hamas-Mitglieder. 50 der 62 hätten zu der radikalislamischen Palästinenserorganisation gehört, teilte der führende Hamas-Vertreter Salah al-Bardawil am Mittwoch mit. Rund die Hälfte der insgesamt 117 seit Ende März von israelischen Soldaten getöteten Palästinenser habe zur Hamas gehört.
Am Montag waren nach Angaben der israelischen Armee im Gazastreifen rund 40.000 Palästinenser an den Grenzzaun zu Israel gekommen. Gewalttätige Demonstranten hätten explosive Gegenstände und Brandbomben auf Soldaten und den Sicherheitszaun geworfen, teilte die Armee mit. Soldaten hätten entsprechend reagiert und das Feuer eröffnet. Sie töteten nach palästinensischen Angaben mindestens 60 Menschen, mehr als 2.800 wurden verletzt.
Es war damit der blutigste Tag seit dem Gaza-Krieg 2014. Das Vorgehen der israelischen Armee löste international Kritik aus.
Im Gazastreifen protestierten die Menschen nicht nur gegen die Verlegung der US-Botschaft am Montag, sondern auch gegen eine mehr als zehnjährige Blockade des Küstenstreifens durch Israel und Ägypten. Die Palästinenser erinnerten zudem an die Vertreibung und die Flucht Hunderttausender im Zuge der israelischen Staatsgründung vor 70 Jahren.
Beim „Marsch der Rückkehr“ forderten seit Ende März Zehntausende ein Recht auf Rückkehr in das heute israelische Staatsgebiet. Israel lehnt das ab. Bei den Protesten töteten israelische Soldaten insgesamt 117 Palästinenser.
Israel wirft der im Gazastreifen herrschenden Hamas vor, Zivilisten im Konflikt als menschliche Schutzschilde zu missbrauchen. Armeesprecher Jonathan Conricus schrieb als Reaktion auf die Hamas-Mitteilung auf Twitter: „Das war kein friedlicher Protest.“