Zürcher Börse schließt mit Verlusten
Zürich (APA/dpa-AFX) - Die Anleger am Schweizer Aktienmarkt haben sich am Mittwoch angesichts geopolitischer Krisenherde und steigender Rend...
Zürich (APA/dpa-AFX) - Die Anleger am Schweizer Aktienmarkt haben sich am Mittwoch angesichts geopolitischer Krisenherde und steigender Renditen auf US-Staatsanleihen zurückgehalten. Der Swiss Market Index (SMI) büßte bis Börsenschluss 0,23 Prozent auf 8.973,88 Punkte ein.
Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI), indem der Einfluss der Schwergewichte begrenzt ist, verlor 0,37 Prozent auf 1.483,05 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) sank um 0,29 Prozent auf 10.686,8 Zähler.
Auf die Kurse von Banken in ganz Europa drückten die Regierungsturbulenzen in Italien durch den Entwurf des Koalitionsvertrages zwischen den euroskeptischen Parteien Fünf Sterne und Lega. UBS, Credit Suisse und Julius Bär fielen. In dem Dokument ist unter anderem von Szenarien zum Euro-Ausstieg und vom Schuldenerlass des Landes die Rede. Laut Sterne-Chef Luigi Di Maio wurde der Entwurf allerdings in wichtigen Punkten überarbeitet.
Auch die wieder steigenden Renditen für US-Staatsanleihen drückten auf die Stimmung. „Der Zinsanstieg wird mehr und mehr zum Risiko“, warnte Portfolio-Manager Thomas Altmann von QC Partners. Auch sollte das Thema Nordkorea nicht vorschnell abgehakt werden.
Die größten Verlierer im SMI/SLI waren Sonova (-2,7 Prozent). Der Hörgerätehersteller wird vom Zusammenschluss der beiden Rivalen Sivantos und Widex nach unten gezogen. Dadurch entsteht hinter Branchenprimus Sonova und der dänischen William Demant der drittgrößte Hörgerätehersteller der Welt.
Tiefer schlossen auch Swisscom (-0,9 Prozent), Partners Group (-0,9 Prozent) sowie Kühne+Nagel (-0,8 Prozent). Die Versicherer büßten ebenfalls an Terrain ein: So fielen Swiss Life (-0,9 Prozent), Baloise (-0,8 Prozent) und Zurich (-0,5 Prozent).
Roche legten um 0,2 Prozent zu, die von ermutigenden Aussagen von Konzernchef Severin Schwan anlässlich eines Treffens mit Investoren in Basel gestützt werden. Die Verzögerungen beim Markteintritt des Rituxan-Biosimilars von Sandoz in den USA scheine noch nicht in den diesjährigen Zielvorgaben von Roche berücksichtigt. Zudem hat Roche in Taiwan eine weitere Zulassung für das Medikament Alecensa erhalten.
Auf der Gewinnerseite standen auch Logitech (+0,7 Prozent), Richemont und Clariant, die beide je 0,6 Prozent fester notierten. Richemont wird am Freitag Jahreszahlen vorlegen.
~ ISIN CH0009980894 ~ APA572 2018-05-16/18:43