Bosniens Behörden kündigten „drastisch verstärkten Grenzschutz“ an

Sarajevo (APA) - Bosniens Behörden wollen durch einen „drastisch verstärkten Grenzschutz“ im Osten und Süden des Landes einen weiteren Ansti...

Sarajevo (APA) - Bosniens Behörden wollen durch einen „drastisch verstärkten Grenzschutz“ im Osten und Süden des Landes einen weiteren Anstieg von illegalen Einreisen verhindern. Der gesamtbosnische Sicherheitsminister Dragan Mektic kündigte dies an, ohne zu präzisieren, ob es sich dabei um ein Aufstocken der Polizeikräfte, oder aber auch um den Einsatz von Militär an der Grenze handelt.

Seit Jahresbeginn ist das Balkanland mit steigender illegaler Migration konfrontiert. Laut Mektic sind in den ersten vier Jahresmonaten rund 4.000 Asylbewerber registriert worden. 70 Prozent hätten das Land allerdings in Richtung Westen bereits verlassen. Es handle sich zudem „zu 70 Prozent“ um Menschen, die nicht aus Kriegsregionen stammten, sondern „Wirtschaftsmigranten“ seien, sagte Mektic laut Medienberichten vom Donnerstag.

Die höchste Migrantenzahl - rund 650 Personen - gibt es derzeit auf dem Gebiet des westlichen Kantons Sana-Una an der Grenze zu Kroatien.

Die Behörden der kleineren bosnischen Entität, der Republika Srpska, haben am Wochenende jede Möglichkeit ausgeschlossen, Flüchtlinge aufzunehmen. Sie hätten dafür weder die Voraussetzungen noch die Finanzmittel, hieß es. Mektic bestätigte, dass es derzeit „fast keine Zusammenarbeit“ der gesamtstaatlichen Behörden mit Banja Luka gebe. Wenn es um die Nachbarstaaten geht, aus denen die Flüchtlinge einreisen, so gibt es laut Mektic „eine gewisse Zusammenarbeit“ mit Serbien und „gar keine“ mit Montenegro.